Ein Ingolstädter Aktionsbündnis wirbt für Vorsorge beim Feiern auf dem Ingolstädter Herbstfest.
(ir) Das Riesenrad dreht sich wieder auf dem kommenden Herbstvolksfest. Vergnügen und Feierlaune mit zahlreichen Attraktionen stehen bevor. Damit das Prosit auf die Gemütlichkeit nicht auf der Strecke bleibt, gibt ein Aktionsbündnis Tipps.
Die Tipps können zwar nicht eine unmittelbare Gefahr abwenden, doch sollen sie dem präventiven Selbstschutz und der Sensibilisierung für Grenzsituationen dienen. Gerade auf Volksfesten wird sehr viel Alkohol konsumiert und die eigene Sicherheit gerät manchmal in Gefahr. Mit der Aktionskarte „Spaß haben – sicher feiern“, die von den Gleichstellungsbeauftragten letztes Jahr initiiert wurde, soll mit Unterstützung der Polizei und dem von der Stadt beauftragten Sicherheitspersonal auf die Gefahren von Gewalt und sexuellen Übergriffen aufmerksam gemacht und zur Vorsorge für die eigene Sicherheit angeregt werden.
Das Aktionsbündnis hat die wichtigsten Tipps kurz und knapp auf einem Kärtchen, das in die Hosentasche oder unter die Handyhülle passt, zusammengefasst:
• Treffpunkte mit Freunden vereinbaren, denn auch ohne Handy können Freunde und Freundinnen bei markanten Treffpunkten wieder gefunden werden.
• Survival: Geld, Handy, Schlüssel am Körper: Das Wichtigste diebstahlsicher am Körper zu tragen, schont Geldbeutel und Nerven. Auch Taschen können verloren gehen oder gestohlen werden.
• Achtung Alkohol – in Maßen: Die Wirkung des Alkohols wird oft unterschätzt, die eigenen Grenzen und die Grenzen der Mitmenschen werden dann oft nicht mehr ausreichend wahrgenommen.
• Achtung K.O. Tropfen: Das Getränk nicht aus den Augen verlieren, auch auf dem Weg zu Toilette, und keine unbekannten Pillen oder sonstige Drogen zu sich nehmen.
• Trau Deinem Gefühl: sag „nein“, sag „stopp“: Wenn das Gefühl sagt, dass der Flirt zu weit geht, dann deutlich und laut „nein“ oder „stopp“ sagen, das Gespräch beenden und weggehen.
• Hol Dir Hilfe im Notfall: Eine Seite der Karte informiert über die Hilfe im Notfall durch die Polizei unter 110 und über Unterstützung bei Beratungsbedarf. Nicht vergessen: Auch unsere Mitmenschen können in einer Notsituation helfen – andere deutlich zum Helfen auffordern, persönlich ansprechen.
• Organisiere Deinen sicheren Nachhauseweg: Schon vor dem Besuch verbindlich den Nachhausweg verbindlich planen – natürlich am besten in der Gruppe und nicht alleine.
Diese Tipps sind aufgrund langjähriger Erfahrung und mit Unterstützung durch das Polizeipräsidium Oberbayern Nord, Wirbelwind e.V., Caritas-Frauenhaus Ingolstadt, Soroptimist International (SI) Club Ingolstadt, ZONTA Ingolstadt und dem Bayer. Landessportverband erstellt worden. Sie werden dieses Jahr an öffentlich zugänglichen Stellen ausgelegt und vom beauftragten Sicherheitspersonal sowie von der Polizeistreife verteilt.
Schön wäre, so die Gleichstellungsbeauftragte Barbara Deimel, wenn alle Besucher und Besucherinnen des Volksfestes aufmerksam bleiben und Zivilcourage bei Belästigungen oder Übergriffen zeigen. Silke Poller, Beauftragte der Polizei für Kriminalitätsopfer, erklärt, dass die Polizei Präsenz auf dem Volksfest zeigt und jeder Streifenbeamte auch bei Problemen oder Verunsicherung angesprochen werden kann. Die Polizisten und auch das beauftragte Sicherheitspersonal haben die Präventionskarten dabei. Die Karte soll auch dann weiterhelfen, wenn eine Grenzverletzung, eine Bedrohung, eine Belästigung, ein Übergriff oder auch eine Vergewaltigung passiert ist und vermittelt Kontakt zu unterstützenden Beratungsstellen. Dabei werden Frauen wie Männer gleichermaßen angesprochen.