Drei Mitglieder des Ingolstädter Migrationsrates nahmen an der Schulung teil.
(ir) Um bayernweit wirksamer gegen Diskriminierung vorzugehen, startete der Landesverband der Integrationsbeiräte AGABY (Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten und Integrationsbeiräte Bayern) die einjährige Schulung „Sprecher und Sprecherinnen gegen Diskriminierung“ im Rahmen des Projektes „Aktivierende Antidiskriminierungsarbeit in Bayern“.
Silvia Iriarte-von Huth, Cristina Lozano-Gomez und Olga Atmatzidi, drei Mitglieder des Ingolstädter Migrationsrates, haben an dieser Schulung teilgenommen und sich zu Sprecherinnen gegen Diskriminierung ausbilden lassen. Die insgesamt 28 Teilnehmer aus verschiedenen bayerischen Integrationsbeiräten setzten sich intensiv mit dem Thema Diskriminierung auseinander und suchten gemeinsam nach Wegen, um das Thema offen anzusprechen. Weitere Schulungsinhalte waren unter anderem Argumentationstraining, Strategie- und Kampagnenentwicklung sowie Kampagnenumsetzung.
Die Schulungsreihe mit den drei Schulungs-Modulen „Aussprechen“, „Ansprechen“, „Mitsprechen“ umfasste insgesamt zwölf Schulungstermine. AGABY verfolgt mit dieser Schulung das Ziel für betroffene Bürgerinnen und Bürger ein flächendeckendes Netzwerk als Anlaufstellen zu schaffen. Strukturelle Herangehensweisen in der Antidiskriminierungsarbeit sollen verändert und die von Rassismus betroffenen Personen sollen aktiv in die Gestaltung einbezogen werden und zum Engagement gegen Diskriminierung aufrufen.
Die ausgebildeten Sprecherinnen und Sprecher wurden von Staatsminister Joachim Herrmann ausgezeichnet. Die in Präsenz geplante Auszeichnungsfeier musste entfallen und fand stattdessen im Rahmen einer online-Veranstaltung statt. Die Ingolstädter Teilnehmerinnen haben an dem ersten Durchgang dieser Schulungsreihe teilgenommen. Die Reihe soll auch in den nächsten Jahren bayernweit weitergeführt werden.
Der gesamte Ingolstädter Migrationsrat ist sehr stolz auf die drei Teilnehmerinnen und bedankt sich ganz herzlich für deren Engagement in diesem Thema. Die Integrationsbeauftragte und Vorsitzende des Migrationsrates, Ingrid Gumplinger, findet es sehr bemerkenswert, dass gleich drei Mitglieder ehrenamtlich an diesem zeitintensiven Seminar teilgenommen haben. „Dies spricht eindeutig für das große Engagement des gesamten Gremiums für dieses so wichtige Thema auch in unserer Stadt“, so die Vorsitzende.
Der Ingolstädter Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf bedankt sich bei den drei Sprecherinnen und würdigt deren Engagement. Er bekräftigt, wie wichtig es sei, dass sich die gesamte Ingolstädter Bevölkerung gegen Rassismus und Diskriminierung einsetzt, auch Menschen, die aus eigener Erfahrung wüssten, was es für einen persönlich bedeutet, ausgegrenzt oder diskriminiert zu werden. Der eindringliche Wunsch des Oberbürgermeisters: „Die ganze Stadt muss zusammenstehen und ein Zeichen setzen gegen Rassismus und Diskriminierung. Hinsehen statt wegsehen, das ist der erste, wichtigste Schritt.“
Iriarte-von Huth meint dazu: „Mich freut es sehr, Teil dieses Projektes von AGABY zu sein. Durch den Dialog mit anderen bayerischen Städten, wurde mir sehr bewusst, dass eine Anlaufstelle gegen Diskriminierung in Ingolstadt wichtiger ist, denn je. Eine Stelle, wo jede Art von Diskriminierung behandelt und ernst genommen wird.“
Die Meinung von Lozano-Gomez ist ebenfalls ganz klar: „Kein Mensch sollte benachteiligt werden. Ich bin für den Aufbau eines Antidiskriminierungsnetzwerks mit allen Ingolstädtern, die sich in der Bekämpfung von Diskriminierungen mit Fokus auf die Bereiche Bildung, Arbeit und den kommunalen Raum engagieren möchten.“
„Diskriminierung ist ein sehr heikles Thema, bei dem es wichtig ist, Grenzen und Respekt zu verstehen und zu setzen. Dies ist ein wechselseitiger Prozess und soll für alle Beteiligten eine Selbstverständlichkeit darstellen“, so Olga Athmazidi.
Das Foto zeigt von links Integrationsbeauftragte Ingrid Gumplinger, Silvia Iriarte-von Huth, Oberbürgermeister Christian Scharpf und Cristina Lozano-Gomez.