Photovoltaik soll bis zum Jahr 2021 zehn Prozent des Eigenenergiebedarfs decken.
(ir) In rund zwei Jahren wird die Stadt Ingolstadt voraussichtlich rund zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs aller städtischen Liegenschaften durch erneuerbaren Strom aus Photovoltaik-Anlagen decken.
In Ingolstadt gibt es eine Vielzahl städtischer Liegenschaften – neben den Rathäusern und Verwaltungsgebäuden gehören dazu zum Beispiel auch Kindertagesstätten, Schulen und Ballspielhallen. In allen Gebäuden wird natürlich laufend Energie für den Betrieb benötigt. Aufgrund einer stets steigenden Technisierung der Gebäude, beispielsweise Lüftungsanlagen, sowie Elektrifizierung, unter anderem elektrische Whiteboards und Videobeamer in den Klassenzimmern, steigt der Stromverbrauch kontinuierlich an. Die Stadt Ingolstadt setzt hier mit Energieeinsparprojekten an, allen voran werden Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von regenerativem Strom eingesetzt.
Verantwortlich für den ressourcenschonenden Umgang von Energie in städtischen Gebäuden ist das Sachgebiet Energiemanagement im Amt für Gebäudemanagement. „Der Einsatz von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden bietet gleich mehrere Vorteile: Auf den Dächern der Gebäude steht der benötigte Platz zur Verfügung, es ergeben sich große wirtschaftliche Vorteile durch geringere Stromkosten und nicht zuletzt wird durch die Erzeugung von erneuerbarem Strom CO2 eingespart“, erklärt der städtische Baureferent Alexander Ring.
Oberbürgermeister Christian Lösel ergänzt: „Indem wir auf unseren städtischen Liegenschaften konsequent Photovoltaikanlagen errichten, gehen wir mit gutem Beispiel voran: Wir setzen auf erneuerbare Energien und leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz. Die Bestrebungen und der Einsatz unseres städtischen Energiemanagements passt damit in hervorragender Weise zu unserer städtischen Nachhaltigkeitsstrategie.“
Aktuelle Projekte bei Bestandsgebäuden sind die drei Ballspielhallen in Zuchering, Gerolfing und an der Feselenstraße. Zusätzlich wird bei Neubauprojekten standardmäßig der Einsatz von Photovoltaikanlagen geprüft. So werden zum Beispiel auf der FOS-BOS, der Emmi-Böck-Schule, auf der Lessingschule und dem Betriebsgebäude der Landesgartenschau Photovoltaikanlagen realisiert. Weitere Projekte befinden sich in Planung.
Mit einer Leistung von über 1 MW und einer Produktion von rund 1,3 Millionen kWh wird die Stadt Ingolstadt voraussichtlich im Jahr 2021 rund zehn Prozent des gesamten Stromverbrauchs aller städtischen Liegenschaften durch erneuerbaren Strom aus Photovoltaikanlagen decken. Vorbehaltlich einer entsprechenden finanziellen Ausstattung durch den Stadtrat ist auch in den Folgejahren ein weiterer Ausbau geplant.
Eine Photovoltaikanlage produziert Strom, welcher vorrangig in der Liegenschaft selbst genutzt wird und dadurch den Strombezug und die Ausgaben für die Strombeschaffung verringert. Wird mehr Strom produziert als in der Liegenschaft benötigt, wird der überschüssige Strom in das Netz eingespeist und nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet (fixe Einspeisevergütung für das Jahr der Inbetriebnahme und 20 weitere Jahre). Es ergeben sich somit Ersparnisse durch Eigenstromnutzung und Einnahmen durch die Netzeinspeisung. Ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil ist die langfristige Kostensicherheit bei der Versorgung der Liegenschaften mit elektrischer Energie, da die Eigenversorgung nicht der allgemeinen Preissteigerung von Energie unterliegt. Einmalige Ausgaben im Vermögenshaushalt führen somit zu einer dauerhaften Einsparung im Verwaltungshaushalt.