Stadtwerke bauen Fernwärmespeicher


 
Investition auf dem Werksgelände verbessert Effizienz der umweltfreundlichen Energieversorgung.

(ir) Was früher ungenutzt in die Atmosphäre entwichen ist, beheizt heute Wohnzimmer, Werkstätten und Unternehmen. Auf diesen einfachen Nenner lässt sich der Nutzen des Ingolstädter Fernwärmeverbunds bringen. Um die Effizienz und Zuverlässigkeit dieser umweltfreundlichen Energieversorgung weiter zu verbessern, investieren die Stadtwerke Ingolstadt jetzt in einen Fernwärmespeicher auf dem Werksgelände.

„Wir können damit künftig Energie speichern, die in Zeiten geringeren Wärmebedarfs nicht von unseren Kunden abgenommen wird“, erklärte SWI-Geschäftsführer Matthias Bolle beim Spatenstich für die Anlage. „So geht keine Wärme mehr verloren und wir können damit weitere Kunden versorgen, auch wenn die Nachfrage wieder ansteigt.“



Die beiden 25 Meter hohen Speichertürme an der Ingolstädter Ringlerstraße werden ein Fassungsvermögen von je 1.500 Kubikmetern haben. Sie können eine Energiemenge von rund 170 Megawattstunden in Form von bis zu 130° C heißem Wasser speichern. Die Fertigstellung ist für Ende 2018 geplant.

Parallel zur Investition in den Wärmespeicher verdichten die Stadtwerke aktuell ihr Fernwärmenetz. Kunden, die an einer bestehenden Fernwärmetrasse liegen, erhalten ein Angebot für einen Anschluss. Als Argumente neben Umwelt- und Klimaschutz können die Stadtwerke Fördergelder in Höhe von bis zu 8.000 Euro und das große Einsparpotenzial bei einem Um- oder Neubau ins Feld führen. Durch ihren Primärenergiefaktor von 0,0 hält die Ingolstädter Fernwärme alle Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) und des Erneuerbare-Energien-Wärmegesetzes (EEWärmeG) problemlos ein.



Der Ingolstädter Fernwärmeverbund ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadtwerke, der Gunvor-Raffinerie und der Müllverwertungsanlage. Durch die Nutzung von industrieller Abwärme ersetzt die Fernwärme in Ingolstadt fossile Energieträger – und schützt so Umwelt und Klima. Auf diese Weise lassen sich im Jahr 67.000 Tonnen CO2 einsparen.

Das Foto zeigt (von links) Robert Große (ILF Consulting Engineers) vom ausführenden Ingenieurbüro, SWI-Geschäftsführer Matthias Bolle und SWI-Projektleiter Stephan Fischer beim Spatenstich für den neuen SWI-Wärmespeicher.