Mit dem Starkbieranstich in der Brauereischenke „Kastaniengarten“ begann bei Nordbräu die 5. Jahreszeit.
Von Robert Treffer
(ir) Beim Starbieranstich der Oberhaunstädter Brauerei Nordbräu am gestrigen Donnerstagabend war wieder die vollständige politische Landschaft Ingolstadts versammelt. Den Anstich bewältigte Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel souverän, jedoch mit zahlreichen zaghaften Schlägen, bevor der den Gästen ein „o’zapft is“ zurufen konnte. Anschließend gstanzelte Andreas Huber fast eine Stunde über ein breites Spektrum an Themen. Als Einleitung bot sich natürlich der Coronavirus an, wogegen der Eisbock von Nordbräu als Heilung propagiert wurde. Das diesjährige Starkbier, den Braumeister Stefan Herz kreiert hat, bringt stolze 9,3 Prozent Volumenalkohol.
Die Rede von Andreas Huber bestand im Kern aus zahlreichen Anspielungen aus dem „Garten der Kommunalpolitik“. Ingolstadt könne viel zum Thema Klimaschutz beitragen, immerhin sei die Stadt international durch Emissionsminimierung durch intelligente Software bekannt. Auch auf die MediaSaturn-Gruppe wurde angespielt, die einst durch den Slogan „Geiz ist geil“ berühmt wurde, wobei die Lage des Unternehmenssitzes eher auf „Geiz macht geil“ schließen lasse.
Hubers Empfinden nach sehe man die Flugtaxen öfters in der Tagesschau, als am Himmel, aber immerhin verschandeln sie nicht das Stadtbild, wie unzählige ungünstig abgestellt E-Scooter. Vorfreudig war der Fastenprediger auf die Kammerspiele, die seiner Wahrscheinlichkeit nach im Jahre 2067 mit dem Stück „Viel Lärm um Nichts“ beginnen würden – Sofern sich noch ein geeigneter Ort findet. Auch der ehemalige Oberbürgermeister Alfred Lehmann kam in einem Seitenhieb zur Ansprache, so stellte Huber die Frage, ob man nicht aus der Pleite der Lehmann-Brothers aus der amerikanischen Bankgeschichte gelernt habe.
Fotos des Starkbieranstichs finden Sie in unserer Bildergalerie.