Der Umgang mit Smartphones und Tablets setzt eine gewisse Reife
voraus, empfielt ein Medienexperte.
(ir) Ein eigenes Tablet,
eine Konsole oder ein Smartphone stehen bei vielen Kindern und Jugendlichen ganz
oben auf dem Wunschzettel zu Weihnachten. Doch viele Eltern fragen sich, was
kindgerechte Produkte sind und sind sich oft nicht sicher, was ab welchem Alter
sinnvoll ist. „Es wird empfohlen, dass Kinder frühestens ab neun Jahren ein
eigenes Handy nutzen", so Rainer Stegmayr, Marketingleiter von der AOK
Ingolstadt. Denn der verantwortungsvolle Umgang mit Handy oder Tablet setzt eine
gewisse Reife voraus. „Für Kinder zwischen drei und sechs Jahren sollten
Mediengeräte übrigens noch keine große Rolle spielen", sagt Stegmayr und fügt
hinzu: „Sie gehören daher auch nicht auf den weihnachtlichen Gabentisch." Als
alternative Geschenkidee empfiehlt er für jüngere Kinder (drei bis sechs Jahre)
Bilderbücher und Hörspiele, für Kinder ab sieben Jahren lehrreiche Computer-
oder Konsolenspiele, die sich gemeinsam spielen lassen. Entscheiden sich Eltern
für ein internetfähiges Gerät als Weihnachtsgeschenk, sollten sie in jedem Fall
mit ihrem Kind über die Nutzung des Internets und von Apps sprechen, die
bevorzugten Medieninhalte kritisch prüfen, Sicherheitseinstellungen aktivieren
und eine Jugendschutzsoftware nutzen. Stegmayr rät: „Das Herunterladen von Apps
sollte Aufgabe der Eltern sein.“ Der Internetzugang auf dem Gerät kann gerade
bei jüngeren Kindern zunächst ausgeschaltet bleiben.
Aktive
Begleitung durch die Eltern
Die AOK-Familienstudie von 2014 hat
zudem ergeben, dass der Umgang von Kindern und Eltern mit elektronischen Medien
Auswirkungen auf die Kindergesundheit haben kann. So haben etwa Kinder, die
digitale Medien häufig alleine nutzen, öfter gesundheitliche Beschwerden als
Kinder, bei denen die Eltern die Mediennutzung kontrollieren oder begleiten.
„Eltern sollten deshalb ihre Kinder mit diesen Geräten nicht zu oft alleine
lassen“, so Stegmayr. Auch die Zeit, die Kinder insgesamt mit elektronischen
Medien verbringen, sollte begrenzt werden. Kinder, die mehr Zeit damit
verbringen, weisen laut Familienstudie tatsächlich mehr gesundheitliche
Beschwerden auf. Den Umgang mit den elektronischen Medien kritisch zu begleiten
und bei Bedarf einzuschränken, ist also offensichtlich der Gesundheit des Kindes
förderlich. Medien als Erziehungsmittel einzusetzen – sowohl zur Belohnung als
auch zur Bestrafung – ist dagegen schädlich. „Auch diesen wissenschaftlichen
Befund sollten Eltern kennen“, so Stegmayr.