70 Jahre „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“. Matinee im Foyer des Ingolstädter Stadttheaters.
(ir) Ein stolzer Geburtstag: Die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ wird 70 Jahre alt. Am 10. Dezember 1948 wurde sie in Paris von der UN-Vollversammlung verkündet, als direkte Reaktion auf die Barbarei des Zweiten Weltkriegs. Seither hat die Welt ihr Gesicht verändert. Trotz aller Zerrissenheit ob der tagtäglichen Verstöße gegen ihre Prinzipien – die Menschenrechtscharta ist eine echte Erfolgsstory. 171 Staaten erkennen sie heute an und erklären auf dieser Grundlage ihren Einsatz für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden, für die Würde und den Wert eines jeden Menschen, egal welcher Herkunft. Hierfür lohnt es sich, gerade in schwierigen Zeiten, einzustehen.
Amnesty International von Ingolstadt und der Region feiert dieses Jubiläum mit dem „Tag der Menschenrechte“ am 9. Dezember 2018 mit einer Matinee mit profiliertem Programm aus Rede, Musik, Lesung, Informationsbörse und Film.
Prof. Julian Nida-Rümelin setzt mit seiner Rede „Menschenrechte und Gerechtigkeit für eine Welt der Zukunft“ den inhaltlichen Schwerpunkt. Nida-Rümelin lehrt Philosophie und Politische Theorie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und zählt zu den renommiertesten zeitgenössischen Philosophen in Europa. Grundposition ist für ihn bei allen Themen, dass die Humanität nicht auf der Strecke bleiben darf, weder bei der digitalen Revolution noch bei der Migration und der Entwicklungszusammenarbeit.
Der musikalische Beitrag kommt von „Root Loop“, einer von Ingolstädter Jazzförderpreisträger Joey Finger eigens für den „Tag der Menschenrechte“ zusammengestellte Formation, der neben ihm selbst an der Trompete folgende Musiker angehören: Christoph Matenaers (Drums, Percussion), Ngoni Cito Kaling (Bassklarinette, Keyboard) und Matti Nilson (Gitarre, Sitar) – minimalistische Arrangements, außergewöhnliche Rhythmen und Klangteppiche in afrikanischer, europäischer bis hin zu persischer Musiktradition.
Weitere Beiträge steuert das Stadttheater bei: eine Lesung von den Schauspielern Sarah Schulze-Tenberge und Jan Beller („Alle Menschen sind frei und gleich an Rechten und Würde geboren“) und die Performance „Das Gedächtnis der Sinne“ vom „IMPULS THEATER“ des Café International. Grundlage ist ein Gedicht in arabischer Sprache von Amer Maghmoumah, einem Schauspieler aus Syrien.
Traditionell bieten etwa vierzig Vereine und Institutionen als beeindruckende Solidaritätsgemeinschaft eine Fülle von Informationen zu menschenrechtlichen Anliegen, unter anderem bewegende Fotografien von Menschen-rechtsverletzungen in China und einem Projekt in Kenia für einen würdevollen Lebensabend von Frauen.
Die Veranstaltung findet am Sonntag, 9. Dezember 2018 von 10:30 Uhr bis zirka 13.30 Uhr stat. Für Verköstigung ist gesorgt. Der Eintritt ist frei. Die Textbeiträge werden von einer Gebärdensprachdolmetscherin übersetzt.