(ir) Thomas Thöne gibt sich mit der Antwort des Oberbürgermeisters
nicht zufrieden.
Nach den massiven Unwettern in Bayern,
Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Rheinland-Pfalz forderte ÖDP-Stadtrat Thomas
Thöne eine Verbesserung des Alarmierungssystems für die Bevölkerung im
Katastrophenfall. Dazu schrieb er an Ingolstadts Oberbürgermeister Christian
Lösel.
INGOLSTAT-REPORTER
berichtete unter
Thöne schreibt an Rathausspitze.
Die Antwort von
Oberbürgermeister Lösel haben wir unter
Lösel antwortet Thöne veröffentlicht.
Damit gibt
sich ÖDP-Stadtrat Thöne nicht zufrieden. Er schreibt erneut an Stadtspitze. Wir
veröffentlichen sein nachfolgend sein Schreiben:
Sehr geehrter Herr
Oberbürgermeister Dr. Lösel,
vielen Dank für Ihr Antwortschreiben vom
07.06.2016, welches mich am 11.06.2016 erreichte.
Mir ist es absolut
unverständlich, dass Sie die Einführung von KATWARN in Ingolstadt ablehnen und
dies aus Kostengründen. Eine Summe von 15.000 € einmalig und Folgekosten von
3.000 € jährlich, zuzüglich der SMS-Kosten, sind aus meiner Sicht eine gute
Investition um Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt zeitnah über
Gefahrensituationen zu warnen.
In der Tat habe ich mich in der Sitzung
der Kommission für Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungswesen vom
02.07.2014 dahingehend geäußert, dass man mit der Einführung von KATWARN erst
einmal abwarten soll. Zu dieser Einschätzung kam ich damals, aufgrund des
Vortrages des Vertreters des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz, welchen
die Mitglieder der oben genannten Kommission zur Kenntnis nehmen konnten. Hier
sollte jedoch das Zitat gelten, welches dem ehemaligen Bundeskanzler Konrad
Adenauer zugeschrieben wird: „Es kann mich doch niemand daran hindern, jeden Tag
klüger zu werden“.
Meines Erachtens hat die Situation sich mittlerweile
grundlegend gewandelt, was die Schadensereignisse angeht, die wir heute
feststellen müssen. Katastrophale Überschwemmungen wie in Simbach am Inn, die
sich innerhalb von 15 - 30 Minuten entwickeln, waren für unseren geographischen
Bereich vor zwei Jahren, als die oben genannte Kommissionssitzung stattfand,
weder denkbar, noch vorstellbar. Ebenso wenig Wirbelstürme, wie am 06.06.2016 in
Hamburg. Diese Schadensereignisse bedürfen einer schnellen und rechtzeitigen
Alarmierung der Bevölkerung.
Gerade in Simbach am Inn wurde deutlich,
dass Einsatzkräfte die Überschwemmungsgebiete gar nicht erreichen können, um die
Bevölkerung zu warnen.
Ihre Argumentation, dass die Nutzerzahlen von
KATWARN zu niedrig sind, ist meines Erachtens nicht schlüssig. Meine feste
Überzeugung ist, sollte dieses Alarmierungssystem in Ingolstadt eingeführt
werden, werden auch die Nutzerzahlen entsprechend steigen.
Angesichts
der nicht einzuschätzenden Gefahrenlagen müssen aus meiner Sicht alle
Möglichkeiten einer zeitnahen Alarmierung genutzt werden. KATWARN ist hierbei
natürlich nur ein Mosaikstein. Selbstverständlich waren mir bei meinem ersten
Schreiben an Sie, die in ihrem Antwortschreiben zitierten Apps bekannt. Dennoch
spreche ich mich nachdrücklich für die Einführung von KATWARN aus. Die
Rückmeldungen und Reaktionen von Fachleuten, in Bezug auf mein Schreiben vom
05.06.2016 an Sie, bestätigen mich in meiner Haltung und Einschätzung.
Ich appelliere mit diesem Schreiben eindrücklich und nachdrücklich an Sie, Ihre
ablehnende Haltung in Bezug auf KATWARN noch einmal intensiv zu überdenken.
Sollte mit diesem Alarmierungssystem KATWARN nur ein einziges Menschenleben
gerettet werden, so hat sich diese Investitionen nachhaltig gelohnt.
Mit
freundlichen Grüßen
Thomas Thöne
Stadtrat und Mitglied der
Kommission für
Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungswesen