IHK-Abschlussprüfungen beginnen. Nicht-Muttersprachler dürfen Wörterbücher als Hilfsmittel verwenden.
(ir) Am Dienstag beginnen in Ingolstadt für über 530 Azubis die IHK-Abschlussprüfungen, teilt die IHK für München und Oberbayern mit. Fritz Peters, Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses Ingolstadt, wünscht dem Fachkräftenachwuchs im Namen der über 400 Ausbildungsbetriebe aus Industrie, Handel und Dienstleistungen viel Erfolg. „Noch nie waren die Karriere- und Aufstiegschancen für Jugendliche mit einem Berufsabschluss so gut wie heute. Die Wirtschaft baut auf die Fachkräfte von morgen“, unterstreicht Peters.
Weil immer mehr Nicht-Muttersprachler, darunter auch Flüchtlinge, eine Ausbildung absolvieren, lassen die bayerischen IHK als Vorreiter in Deutschland bereits seit Juni 2015 auf Antrag Wörterbücher als Hilfsmittel bei den Prüfungen zu. „Auch bei der anstehenden Reform des Berufsbildungsgesetzes setzen wir uns für angemessene Formen des Nachteilsausgleichs ein. Damit können wir unverhältnismäßige und demotivierende Hürden abbauen und die Integrationskraft der Berufsbildung stärken“, sagt der Ausschussvorsitzende. So sei zu prüfen, in welchen Fällen nicht-muttersprachliche Prüfungskandidaten eine Zeitzugabe bekommen können. Der Azubi-Anteil ohne deutschen Pass liegt in Oberbayern bei 16 Prozent.
Heuer stehen am 27. und 28. November zuerst die schriftlichen Abschlussprüfungen für über 250 Prüflinge in 54 kaufmännischen und verwandten Berufen auf dem Programm. Dazu zählen beispielsweise Bankkaufleute, Industriekaufleute und Kaufleute für Büromanagement. Ab dem 4. Dezember folgen die Prüfungen in 71 technischen Berufen ebenfalls für über 270 Absolventen, darunter angehende Industriemechaniker, Mechatroniker und Elektroniker.
Die schriftlichen IHK-Abschlussprüfungen finden in der Nibelungenhalle Großmehring und in der Mehrzweckhalle Wettstetten statt. Bundesweit werden sie gleichzeitig organisiert. Um den IHK-Berufsabschluss zu erreichen, müssen die Azubis im Januar und Februar noch mündliche oder praktische Prüfungen meistern. Über 8.000 ehrenamtliche Prüfer aus Unternehmen sowie Lehrkräfte aus den Berufsschulen unterstützen die IHK in Oberbayern bei den Prüfungen. Im Regierungsbezirk steht die IHK für rund 60 Prozent aller Ausbildungsverhältnisse.