Umfangreiche Designschenkung

(ir) Sammlung Funke bereichert die Designsammlung des Museum für Konkrete Kunst um rund 850 Einzelstücke.

Bedeutende Entwürfe der Designgeschichte des 20. Jahrhunderts gelangen durch eine großzügige Schenkung des Ehepaars Wilfried und Inge Funke in die Sammlung des Museums für Konkrete Kunst in Ingolstadt. Objekte des Industriedesigns in Glas, Porzellan und Metall, sowie des technischen Geräts erreichen seit dem letzten Jahr die Depots des Hauses. Das Sammlerpaar übergibt in mehreren Lieferungen ein umfangreiches Konvolut aus Produkten namhafter Hersteller und Designer – von Walter Gropius über Wilhelm Wagenfeld bis Dieter Rams, vom Bauhaus zu Braun und Rosenthal.

Von der Teekanne bis zum Rasierapparat
Seit Jahren ist das Museum für Konkrete Kunst darum bemüht, seine Designsammlung auszubauen. Nicht zuletzt soll im geplanten Neubau das Design eine zentrale Stellung einnehmen. Durch die Schenkung wird die Sammlung um rund 850 Einzelteile anwachsen. Weitere Objekte werden in Kürze dazukommen. Darunter fallen etwa Kaffee- und Teeservice, Vasen, Haushaltsgeräte sowie Kleinapparate. Alle Objekte stechen durch ihren hervorragenden Erhaltungszustand hervor. Viele von ihnen stellen Raritäten dar. Einzeln für sich genommen sind sie somit bereits Besonderheiten. Dr. Simone Schimpf, die Direktorin des Museums, freut sich über diese einzigartige Schenkung: „Es ist für das Museum für Konkrete Kunst ein großes und unverhofftes Glück, dass es mit der Sammlung Funke ein handverlesenes Konvolut erhält, welches in über vierzig Jahren zusammengetragen wurde. Eine solche Qualität der Objekte und diese präzise Auswahl kann heutzutage kein Museum mehr nachkaufen.“
Der Schwerpunkt liegt auf Entwürfen der Klassischen Moderne des 20. Jahrhundert, wie sie durch den Deutschen Werkbund, das Bauhaus und der Hochschule für Gestaltung in Ulm geprägt wurde. Sie stammen aus den 1920er bis 1970er Jahren. Gerade diese Objekte der Alltagskultur fehlten bisher dem Museum. Das macht die Schenkung zu einer enormen Bereicherung, die zur Aufwertung des Hauses und der städtischen Kunst- und Designsammlung beiträgt.

Wilfried und Inge Funke
Wilfried und Inge Funke aus dem niedersächsischen Bad Zwischenahn sammeln seit den 1980er Jahren Designobjekte. Diese reichen vom Kochtopf über Plattenspieler bis hin zum Besteck und Tannenbaumständer. Mittlerweile besitzen sie eine ausgesuchte Sammlung von deutlich über tausend Objekten der Wohnkultur der Moderne des 20. Jahrhunderts. Ein Teil davon befindet sich nun im Bestand des Museums für Konkrete Kunst. Das Ehepaar hat sich an das Ingolstädter Museum gewandt, da sie hier mit dem zukünftigen Museum für Konkrete Kunst und Design in der Gießereihalle den richtigen Ort für ihre hochkarätige Sammlung sehen.

Noch in diesem Jahr können die Besucher eine Auswahl davon in der Ausstellung „LOGO. Die Kunst mit dem Zeichen“ bewundern. Ab Oktober 2016 zeigt sie unter anderem Geschirre und Vasen von Künstlern und Designern, die neben ihren Entwürfen für die industrielle Produktion auch Firmensignets entwarfen.

Öffnungszeiten des Museums: Dienstag bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Eintritt: 3 Euro, ermäßigt 1,50 Euro