In Oberhaunstadt wurde ein Kranz zum Gedenken der Toten und Gefallenen niedergelegt.
(ir) Beim vorgezogenen Volkstrauertag in Oberhaunstadt zogen die Vereine aus Ober- und Unterhaunstadt auch heuer wieder vor der Gedenkmesse in der St. Willibald-Kirche vom Aufstellungsort „Metzgergangerl“ in Oberhaunstadt unter den Klängen der Lentinger Kapelle Schneeberger in die Kirche ein. Die Messfeier zum Gedenken an die verstorbenen Mitglieder des Männergesangvereins, des Kleingartenvereins und der Freiwilligen Feuerwehren Ober- und Unterhaunstadt wurde dann stimmgewaltig von den Sängern des dortigen Männergesangvereins gestaltet. In seiner Predigt erinnerte Pfarrer Mieczyslaw Bobras an die beiden Weltkriege und fragte auch hintergründig und mahnend „wie lange ist die ewige Erinnerung, wie lange werden wir den Volkstrauertag noch feiern?“.
Und er stellte fest: „wir werden immer weniger, die sich an das Leid der Kriege erinnern, viele fragen sich, wie lange sollen wir uns noch erinnern.“ „Das ist gefährlich“, mahnte Pfarrer Bobras an. Die anschließende Gedenkfeier vor dem Kriegerdenkmal am Dorfplatz Oberhaunstadt gestalteten wiederum die Sänger des Männergesangvereins und die Lentinger Kapelle zu einem würdevollen Rahmen. Der TSV Oberhaunstadt, die KAB, der Soldaten- und Kriegerverein sowie die Freiwilligen Ober- und Unterhaunstadt waren dabei mit ihren Fahnenabordnungen vertreten. Stadtrat Robert Schidlmeier als Vertreter der Stadt Ingolstadt erinnerte zu Beginn seiner Rede daran, „dass heute genau vor 100 Jahren der letzte Soldat des 1. Weltkriegs -ein Kanadier- verstarb. Doch 1933 kam es zur Machtergreifung der Nationalsozialisten und zum zweiten Weltkrieg. Der Wiederstand durch die Gruppe um die Geschwister Scholl oder auch Georg Elser, sowie die Gruppe um Grafen von Stauffenberg konnte den unheilvollen Krieg nicht verhindern beziehungsweise vorzeitig beenden. Wieder mussten Millionen ihr Leben lassen und Millionen verloren ihre Heimat. Und heute? Seit sieben Jahren reißt ein blutiger Bürgerkrieg die Menschen in Syrien in den Tod und treibt sie zur Flucht. Und wie sieht es im Jemen und im Kongo aus? Auch da Krieg, Flucht, Vertreibung und Hungertod.
Doch auch bei uns sind wir in großer Sorge, um die Verrohung unserer Gesellschaft in Wort und Tat. Mit Schrecken müssen wir zusehen, wie Männer und Frauen in Rettungsorganisationen und der Polizei zunehmender Gewalt ausgesetzt sind. Die Geschichte mahnt uns ganz eindringlich zur Wachsamkeit“, so die mahnenden Worte von Stadtrat Schidlmeier. Und er fügte an: „Geben wir keinem populistischem Zeitgeist nach, bewahren wir die Grundwerte unserer Verfassung und treten für demokratische Ziele, in einer Demokratie, in der wir nun seit 70 Jahren in Frieden leben durften“. Der Bezirksausschussvorsitzende Michael Kraus und BZA-Mitglied Franz Hofmaier legten zum Abschluss der Feier einen Kranz zum Gedenken an alle Toten und Gefallenen nieder.
Das Foto zeigt Stadtrat Robert Schidlmeier bei seiner Ansprache.