Weitere Coronavirus-Fälle in zwei Ingolstädter Pflegeheimen



Ergänzende Meldung zur Erstmeldung vom vergangenen Donnerstag.

(ir) Derzeit werden dem Gesundheitsamt der Stadt Ingolstadt mehrere Infektionen in zwei Ingolstädter Senioren-Pflegeeinrichtungen gemeldet - in einer der beiden Einrichtungen ergab der Reihentest nun eine größere Zahl positiv getesteter Bewohner. Nachdem vor einigen Tagen jeweils ein Bewohner je Einrichtung mit Symptomen dem Gesundheitsamt gemeldet wurde, der so genannte „Indexpatient“, sind in beiden Fällen vom Gesundheitsamt unmittelbare Maßnahmen wie Quarantäne, Reihentestung Bewohner und Mitarbeiter, veranlasst worden. Das Gesundheitsamt steht weiterhin in engem Kontakt mit den beiden betroffenen Einrichtungen.



Zusammenfassend der aktuelle Stand:
(1) Nach dem Tod einer 89-jährigen Frau, der am Sonntag, 25. Oktober 2020 gemeldet wurde, wurden alle 88 Bewohner und 80 Mitarbeiter der betroffenen Senioren-Pflegeeinrichtung getestet. Stand heute, Dienstag, 3. November 2020, sind in dieser Einrichtung vier Mitarbeiter und vier Bewohner positiv getestet. Die betroffenen Bewohner sind entsprechend isoliert untergebracht. Es liegen alle Ergebnisse der Reihentestung vor.



(2) In einer zweiten Senioren-Pflegeeinrichtung wurde ursprünglich ein Bewohner mit positivem Testergebnis im Klinikum behandelt. Deswegen wurden auch in dieser Einrichtung am Freitag alle rund 100 Bewohner und am Montag rund 100 Mitarbeiter getestet.
In zwei Wohnbereichen gibt es nach Vorliegen der Testergebnisse jeweils einen positiv getesteten Bewohner, darunter der Indexpatient; beide Patienten sind in stationärer Behandlung.



In einem dritten Wohnbereich (Patienten mit demenzieller Erkrankung) sind nach den seit gestern Abend vorliegenden Testergebnissen insgesamt 16 Bewohner positiv, sieben weitere negativ getestet. Alle Ergebnisse Bewohner liegen vor. Die positiv getesteten Bewohner werden innerhalb der Einrichtung als Gruppe isoliert, das heißt „Kohortenisolation“; dem Vernehmen nach sind sie derzeit ohne Symptome einer Erkrankung. Bei den Mitarbeitern liegen noch nicht alle Testergebnisse vor; bislang sind dem Gesundheitsamt zwei positive Mitarbeiter/innen gemeldet.



Die bayerische Teststrategie sieht systematische Testungen von Bewohnern und Beschäftigten in Pflege- und Altenheimen und Behinderteneinrichtungen vor. Personal bei erstmaliger Arbeitsaufnahme und danach regelmäßig, Bewohnerinnen und Bewohner stichprobenartig und bei (Wieder-)Aufnahme und Rückverlegung. Die Träger der Einrichtungen legen in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt die Einzelheiten der Testungen fest, die durch von den Einrichtungen beauftragten Ärzten oder vertretungsweise das Gesundheitsamt erfolgen.



In Ingolstadt wurden seit Mitte September 2020, bis zum Beginn des jetzigen Ausbruchsgeschehens, von Vertragsärzten in Pflegeeinrichtungen über 1.500 Abstriche bei Bewohnern und Mitarbeitern (im Verhältnis 1:2) durchgeführt - sämtlich waren negativ. Zudem wurden immer wieder Abstriche von der Heimaufsicht vorgenommen (bei Neuaufnahmen und Rückverlegungen in Einrichtungen), insgesamt über 100 Abstriche im oben genannten Zeitraum, auch diese waren bislang negativ.