Weniger Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss


 
Zahl der Abgänger ohne Hauptschulabschluss an Mittelschulen wurde um 80 Prozent gesenkt.

(ir) Nach den statistischen Erhebungen des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung haben in Ingolstadt im Schuljahr 2015/16 41 Schülerinnen und Schüler eine allgemeinbildende Schule in öffentlicher Trägerschaft ohne Hauptschulabschluss verlassen. Im Vergleich zum Schuljahr 2010/11 mit 88 Schulabgängern ohne Hauptschulabschluss hat sich damit die Anzahl halbiert.

An den Mittelschulen konnten die Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss sogar von 35 im Schuljahr 2010/11 um rund 80 Prozent auf sieben im Schuljahr 2015/16 gesenkt werden. Den Förderschulen ist es gelungen, die Abgänger ohne Hauptschulabschluss von 48 im Schuljahr 2010/11 um knapp 40 Prozent auf 29 im Schuljahr 2015/16 zu reduzieren. Schülerinnen und Schüler dieser Schulart haben die Möglichkeit einen Hauptschulabschluss, einen individuellen Abschluss oder einen Abschluss im Bildungsgang Förderschwerpunkt Lernen zu erwerben. Die Gymnasien und Realschulen verzeichnen konstant niedrige Abgänger ohne Hauptschulabschluss.



Die besonders positive Entwicklung an den Mittel- und Förderschulen dürfte unter anderem auf das Zusammenwirken folgender Aspekte zurückzuführen sein:

• Kontinuierlicher Ausbau der gebundenen und offenen Ganztagsbetreuung auf rund 32 Prozent.
• Niedrige Klassenstärken an den Mittelschulen mit durchschnittlich rund 18 Schülerinnen und Schülern je Klasse.
• Besondere Angebote an den Mittelschulen: drei berufsorientierte Zweige (Technik, Wirtschaft und Soziales), Kooperationen mit Berufsschulen, regionaler Wirtschaft und Arbeitsagentur und individuelle Förderung nach Kompetenzen und Leistungen der Schülerinnen und Schüler.
• Praxisklassen mit intensiver individueller, berufsbezogener Förderung zur Vorbereitung auf die Arbeitswelt bzw. den Erwerb eines Schulabschlusses.



Sicherlich nimmt auch die mittlerweile an fast allen Ingolstädter Mittelschulen und den Sonderpädagogischen Förderzentren fest verankerte Jugendsozialarbeit an Schulen, die benachteiligte junge Menschen am Übergang Schule-Beruf, insbesondere beim Erwerb von Schulabschlüssen begleitet und unterstützt, Einfluss auf die Schulabgangssituation. Motivation erfahren die Mittelschülerinnen und Mittelschüler zudem über Jobpatenprojekte – unterstützt werden sie dabei von ehrenamtlichen Patinnen und Paten – sowie über die Jugendtreffs als Einrichtungen der offenen Jugendhilfe und Berufseinstiegsbegleitung der Agentur für Arbeit.

Seit dem Schuljahr 2011/12 besteht die Möglichkeit, direkt an einer Förderschule einen Hauptschulabschluss zu erwerben. Dieses zusätzliche Angebot hat offensichtlich mehr Schülerinnen und Schüler an Förderschulen zum Erwerb des Hauptschulabschlusses motiviert und sich damit besonders positiv auf die Entwicklung der Abgänger ohne Hauptschulabschluss ausgewirkt.