Wir wollen raus!


 
Die Ingolstädter Tilly-Realschule plant ein „Grünes Klassenzimmer“.

(ir) Nach wie vor ist die Naturentfremdung bei Kindern und Jugendlichen ein wachsendes Problem. Gerade in Großstädten gibt es viele Kinder, die nur wenige Berührungspunkte mit der Natur haben. Um den Schülerinnen und Schülern die Natur näher zu bringen, hat die Tilly-Realschule eine Offensive gestartet. Mit der Errichtung eines „Grünen Klassenzimmers“ soll für die Schülerinnen und Schüler eine Möglichkeit geschaffen werden, die Natur und ihre Ressourcen kennen und schätzen zu lernen. Gleichzeitig bietet ein Klassenzimmer im Freien auch einen Rückzugsort der Ruhe und der Besinnlichkeit, des Nachdenkens und des gemeinsamen Einnehmens von Mahlzeiten an der frischen Luft. Ein positiver Nebeneffekt ist sicher auch das Fördern des Gemeinschaftssinns.



Einen eigenen Schulgarten, der von den Tilly-Realschülerin bereits im vergangenen Schuljahr angelegt wurde, gibt es bereits. Liebevoll wird er auch „Geheimer Garten“ genannt, denn um in den Schulgarten zu gelangen, muss man tatsächlich versteckten einen Zugang nutzen.

Neben Kräutern können dort auch verschiedene Gemüse angebaut, geerntet und natürlich auch verzehrt. Selbst gebaute Nistkästen für Vögel verzieren den Schulgarten ebenso wie von den Schülern ein in ihrer Freizeit aufgearbeiteter alter Holztisch und eine Holzbank. Neu hinzugekommen ist ein in der diesjährigen Projektwoche aus Euro-Paletten gebautes Hoch-Beet.



Von ganz besonderer Bedeutung für das kommende Schuljahr jedoch sind die sehenswerten Entwürfe für das „Grüne Klassenzimmer“. Wie sehr der Traum vom Unterricht in der Natur den Schülerinnen und Schülern am Herzen liegt, zeigen die phantasievollen, vielschichtigen und durchaus sachgerechten Entwürfe der beiden Klassen R7a und R7b. Da gibt es steinerne Sitzgruppen, Holzbänke, Sonnensegel und viele grüne, naturnahe Flächen. So lässt es sich sehr gut draußen lernen, denken und auch Brotzeit machen.

Die Natur fördert die emotionale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und bietet die Möglichkeit zum Atemholen – ein Traum, der die Realisierung lohnt. Vielleicht auch ein Weg, die Welt von morgen zu erhalten.