Wohin mit den Tauben?



Es ist ein Thema von vorgestern, aber leider immer noch aktuell. Nachfolgend veröffentlichen wir eine Pressemitteilung von FDP-Stadtrat Karl Ettinger.

"Vor fünf Jahren haben sich die damalige Stadträtin Christel Ernst und Siegfried Bauer im Bezirksausschuss Mitte gründlich damit beschäftigt und Lösungsvorschläge gemacht. Anscheinend ist davon nichts umgesetzt worden. Im Stadtrat wurde auf Verlangen von Christel Ernst darüber diskutiert und beschlossen, dass die Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft das vom Vorsitzenden des Bund für Vogelschutz Rudolf Wittmann vorgeschlagene, tierschutzgerechte Regensburger Modell auf einem Flachdach der Gebäude der GWG testen sollte. Nach einer Probephase und im Fall eines nachweisbaren Erfolgs, wollte die Stadt dieses Modell übernehmen und auf Dächern bei den Brennpunkten ebenfalls installieren.



Ob Regensburger – oder Augsburger-Modell, wie es von anderen bevorzugt wird – es sollte möglichst rasch gehandelt werden. Wenn man glaubt, die Sache aussitzen zu können, um sich Investitionen zu sparen, täuscht sich, wie derzeit am Hauptbahnhof zu sehen ist. Die Tauben vermehren sich laufend und können bis zu 7 Mal pro Jahr Nachwuchs ausbrüten, weil sie viele wettergeschützte Plätze finden. Begleitend dazu sollte wiederholt darauf hingewiesen werden, dass das Taubenfüttern aus gutem Grund verboten ist. Falsch verstandene Tierliebe richtet auch bei den Tauben Schaden an.



Alle Tauben-Abwehrmaßnahmen, wie Nagelstreifen auf Gebäuden, sind teuer und bringen so gut wie nichts. Die Vögel sind standorttreu und suchen sich dort, oder auf dem Nachbargebäude Brutplätze. Diese Standorttreue macht sich das Regensburger Modell zunutze, indem man Nahrung in einer Voliere anbietet, in die nur hinein, aber nicht mehr hinausgeflogen werden kann. Dort können die Eier gegen Attrappen ausgetauscht werden und nach der Eingewöhnung dürfen die Vögel zwei bis drei Mal pro Woche ausfliegen. Sie kommen garantiert wieder zurück, können sich aber nicht mehr vermehren. Der lästige Kot bleibt dort, wo sie „wohnen“ und kann entsprechend entsorgt werden.

Ich hoffe sehr, dass sich bald etwas bewegt, es wurde schon viel zu viel Zeit versäumt, sachdienliche Maßnahmen umzusetzen."