Zahl der Bewerber und Ausbildungsplätze steigt


 
Bilanz des Ausbildungsmarktjahres 2017/2018: Passende Angebote für jeden unversorgten Bewerber.

(ir) „Angebot und Nachfrage am regionalen Ausbildungsmarkt gehen auch im Beratungsjahr 2017/18 in einigen Bereichen deutlich auseinander. Die Zahl der Ausbildungssuchenden stieg im Vorjahresvergleich um 59 auf 3.158, die der gemeldeten Berufsausbildungsplätze im gleichen Zeitraum um 204 auf 4.142. Quantitativ betrachtet, aber auch hinsichtlich Berufswunsch und Qualifikation, wird es zunehmend schwieriger, Bewerber und Ausbildungsplätze zusammen zu bringen“, resümiert Johannes Kolb, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ingolstadt, nach Abschluss des Beratungsjahres 2017/2018.

„Zum Stichtag 30. September 2018 standen 435 unbesetzte Ausbildungsstellen noch 81 unversorgten Bewerbern gegenüber. Jedem, der noch nicht fündig geworden sind, helfen wir mit Ausbildungsplatzangeboten oder adäquaten Alternativen“ erklärt der Agenturchef.

Im Beratungsjahr 2017/18 meldeten die Ausbildungsbetriebe der Agentur für Arbeit Ingolstadt und ihren Geschäftsstellen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen für den Ausbildungsstart August/September insgesamt 4.142 Berufsausbildungsplätzen. Dies bedeutet im Vorjahresvergleich ein deutliches Plus von 204 Lehrstellen.



Während im Stadtgebiet Ingolstadt und im Landkreis Pfaffenhofen ein spürbarer, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ein leichter Anstieg zu verzeichnen ist, nahm das Angebot an Berufsausbildungsplätzen im Landkreis Eichstätt etwas ab.

Im Detail: Im Bereich der Stadt Ingolstadt gab es ein Plus von 92 auf 1.624 gemeldete Ausbildungsplätze zu verzeichnen. Im Landkreis Pfaffenhofen stieg das Angebot um 155 auf 859 Lehrstellen, im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen erweiterte sich das Angebot an Berufsausbildungsplätzen – insgesamt 696 - um 22 Lehrstellen. Der einzige gegensätzliche Trend im gesamten Agenturbezirk Ingolstadt ist im Landkreis Eichstätt festzustellen. Hier nahm das Ausbildungsplatzangebot im Vergleich zu 2016/17 um 65 auf 963 ab.

„Zum Stichtag 30. September 2018 waren noch 435 Ausbildungsstellen unbesetzt. Davon entfielen beispielsweise 59 auf Kaufmann/-frau im Einzelhandel, 31 Fachverkauf Fleischerei, 18 auf den allgemeinen Verkauf oder 16 auf das Friseurhandwerk“, erklärt der Agenturchef.

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Ingolstadt unterstützte von Oktober 2017 bis September 2018 insgesamt 3.158 Bewerber bei der Suche nach einer Lehrstelle. Das sind 59 Ausbildungsplatzsuchende mehr als im Jahr davor.
„Im Durchschnitt des Ausbildungsjahres entfielen auf 100 Bewerber rund 126 Ausbildungsstellen (Vorjahr: 129). Dies belegt erneut, dass sich der Trend zu einem Stellenangebotsmarkt fortsetzt, auf dem die Jugendlichen grundsätzlich eine größere Auswahl besitzen“, erläutert Johannes Kolb.



Betrachtet man das Angebot an Ausbildungsbewerbern auf Kreisebene, so ist festzustellen, dass in den Landkreisen Eichstätt (plus 38 auf 783), Neuburg-Schrobenhausen (plus 22 auf 654) und Pfaffenhofen (plus 40 auf 668) eine Zunahme zu verzeichnen ist, während im Stadtgebiet Ingolstadt (minus 41 auf 1.053) die Entwicklung leicht gegensätzlich verläuft.

Von den 3.158 gemeldeten Bewerbern sind 1.867 in eine duale Berufsausbildung eingemündet. 124 junge Menschen nahmen im Berichtszeitraum eine Arbeit auf. Eine weiterführende Schule besuchen 440 Jugendliche. 87 Bewerber haben sich für ein Studium entschieden und 36 junge Menschen arbeiten für gemeinnützige oder soziale Dienste und absolvieren zum Beispiel das „Freiwillige Soziale Jahr“.

„Zum Abschluss des Ausbildungsjahres haben 81 Bewerber - und damit etwa gleich viele wie im Vorjahr - noch keinen Ausbildungsvertrag erhalten. Jetzt geht es darum, jedem Einzelnen eine individuelle Perspektive aufzuzeigen, denn es gibt keinen Grund, dass Jugendliche auf der Strecke bleiben, wenn sie bis September keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater werden bis Jahresende alles daransetzen, den verbliebenen Bewerbern im Rahmen von gezielten Nachvermittlungsaktionen einen Ausbildungsplatz zu vermitteln. Alternativ kommen Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen, Einstiegsqualifizierung oder eine Berufsausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen in Betracht“, erläutert Johannes Kolb und ergänzt: „Die nach wie vor hohe Zahl an unbesetzten Ausbildungsplätzen stellt für uns alle eine große Aufgabe und Herausforderung dar. Teilzeitausbildung, Ausbildung für junge Erwachsene, die Integration von jungen Flüchtlingen, aber auch die Bildung von Ausbildungsverbünden und die Steigerung der Attraktivität einzelner Berufe können hier Ansätze sein. Zu diesem Weg der Sicherung des Fachkräftebedarfs und damit des Standortes gibt es keine Alternative!“