Am Sonntag, 15. Mai 2022startet der „Zensus 2022“, auch bekannt als „Volkszählung“; ein Großprojekt der amtlichen Statistik in ganz Deutschland.
(ir) Dafür werden ab Mitte Mai 2022 im Rahmen der Haushaltsstichprobe rund zehn Millionen Menschen in Deutschland befragt. Zur Durchführung und Organisation des Zensus 2022 hat die Stadt Ingolstadt eine örtliche Erhebungsstelle eingerichtet, die in den kommenden Wochen regelmäßig über den Zensus informiert.
1. Was ist der Zensus?
• Der Zensus 2022 ermittelt, wie viele Menschen in Deutschland leben, wie sie wohnen und arbeiten. Außerdem zählt der Zensus alle Wohnungen und Gebäude mit Wohnraum in Deutschland.
• In Deutschland findet der Zensus alle zehn Jahre statt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Zensus von 2021 ins Jahr 2022 verschoben. Stichtag und Beginn der aktuellen Befragungen ist der 15. Mai 2022.
2. Warum wird der Zensus durchgeführt?
• Viele Entscheidungen in Bund, Ländern und Gemeinden beruhen auf Bevölkerungs- und Wohnungszahlen. Sie sind die Grundlage für die Planung von Wohnungen, Verkehrsnetzen oder Bildungseinrichtungen wie etwa Schulen oder Kindergärten. Damit dafür verlässliche Basiszahlen vorliegen, ist eine regelmäßige Bestandsaufnahme der Bevölkerungszahl notwendig. Auf Basis der Bevölkerungszahlen erfolgt auch die Einteilung der Wahlkreise, die Stimmenverteilung im Bundesrat und kommunale sowie Länder-Finanzausgleiche.
• Eine reine Auszählung der Melderegister zur Ermittlung der Bevölkerungszahl ist nicht ausreichend. In einigen Fällen sind dort beispielsweise Personen erfasst, die mittlerweile an einem anderen Wohnort leben (Übererfassung) oder es sind wohnhafte Personen nicht erfasst (Untererfassung). Um die Größenordnung der Über- und Untererfassung zu ermitteln und in die Berechnung der Bevölkerungszahlen einfließen zu lassen, muss ein kleiner Teil der Bevölkerung befragt werden.
• Die Gebäude- und Wohnungszählung (GWZ) wird durchgeführt, da es in Deutschland kein einheitliches Verwaltungsregister gibt, das den Bestand an Wohnungen und Gebäuden flächendeckend erfasst.
• Eine EU-Verordnung verpflichtet alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union zur Erfassung von Bevölkerungsdaten. Die Vereinten Nationen (UN) empfehlen allen Ländern weltweit, alle zehn Jahre einen Zensus durchzuführen.
3. Wer führt den Zensus durch?
• Für den Zensus arbeiten die statistischen Ämter des Bundes und der Länder zusammen. Sie bereiten die Befragung vor, koordinieren eine einheitliche und termingerechte Durchführung und sichern die Einhaltung der Qualitätsstandards.
• Das Bayerische Landesamt für Statistik (LfStat) in Fürth ist für die Koordinierung der Befragungen in Bayern zuständig.
• Zudem wurden für den Zensus 2022 in den kreisfreien Städten und Landkreisen in Bayern 94 örtliche Erhebungsstellen eingerichtet. Sie sind wichtige Partner für das LfStat, denn sie organisieren und koordinieren vor Ort die Durchführung der statistischen Großerhebung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den örtlichen Erhebungsstellen kümmern sich um die Anwerbung, Betreuung, Schulung und Koordination von Interviewerinnen und Interviewern, den sog. Erhebungsbeauftragten.
Ihnen kommt eine entscheidende Rolle zu, denn auch in Bayern gilt es, Millionen Menschen zu interviewen. Grundvoraussetzungen für diese Tätigkeit: Volljährigkeit, Zuverlässigkeit, Verschwiegenheit und eine gewisse zeitliche Flexibilität. Die ehrenamtliche Aufgabe wird mit einer steuerfreien Aufwandsentschädigung vergütet.
Für weitere Fragen rund um den Zensus 2022 steht Ihnen Ihre Erhebungsstelle der Stadt Ingolstadt gerne zur Verfügung: Telefonnummer (08 41) 3 05-17 30 oder per E-Mail an