(ir) Wer als Landwirt auf Wiesenbrüter achtet, bekommt zur Belohnung
Neuro-Einkaufsgutscheine.
Landwirte, die mit wachen Augen ihr
Land bestellen und darauf achten, dass Gelege der stark bedrohten Wiesenbrüter
vor Traktorreifen oder Mähwerken verschont bleiben, belohnt die Untere
Naturschutzbehörde (UNB) mit Neuro-Einkaufsgutscheinen.
Voraussetzung
ist, dass in den Nestern von Bekassine, Großer Brachvogel und Kiebitz flügge
Jungtiere heranwachsen. „Die Aktion soll den Blick der Landwirte für die
gefährdeten Wiesenbrüterarten schärfen und gleichzeitig ihr hohes Engagement und
die Rücksichtnahme zum Schutz wiesenbrütender Vogelarten auszeichnen“, betont
UNB-Leiter Sigi Geißler.
Die ungewöhnliche Initiative verspricht
achtsamen Landwirten einen Einkaufsgutschein von 50 „Neuro“ pro
Wiesenbrüternest. Viele Neuburger Geschäfte nehmen die Gutscheine an, so dass
ein Bruterfolg auch die Kaufkraft in der Stadt hält. Der Weg an den
Neuro-Gutschein ist einfach: Bemerkt ein Landwirt, dass eine der drei
Wiesenvogelarten mit dem Brutgeschäft beginnt, meldet er das der Unteren
Naturschutzbehörde am Landratsamt.
Ehrenamtliche Helfer der
Artenschutzgruppe im Landkreis übernehmen dann die Markierung der Brutplätze und
sehen nach, ob die Aufzucht erfolgreich war. Die Landwirte werden darüber
informiert und können sich in der Folge an die UNB wenden. Die Auszeichnung und
Übergabe des Gutscheins erfolgt durch Landrat Roland Weigert im Rahmen einer
Kreistagssitzung.
Wie unverzichtbar der Schutz von Bekassine, Großer
Brachvogel und Kiebitz ist, zeigen die nackten Zahlen aus dem Jahr 2014. Damals
gab es 24 Brachvogel-Brutpaare im Landkreis, die lediglich zwei Jungtiere
durchbrachten.
Ähnlich das Bild beim Kiebitz: 60 Brutpaare zogen nur 16
Jungvögel bis ins Stadium des Flüggewerdens groß.
Um die rar gewordenen
Wiesenbrüter im Landkreis zu erhalten, wurde 2015 die Initiative mit dem
Neuro-Gutschein ins Leben gerufen. Am Jahresende waren es vier Landwirte, die
Landrat Roland Weigert für ihre Rücksichtnahme mit Neuros belohnte.
„Wir
hoffen, dass die Idee bei den Landwirten auf fruchtbaren Boden fällt und dieses
Frühjahr noch mehr an der Aktion teilnehmen. Denn sie leisten damit einen extrem
wertvollen Beitrag zum Wiesenbrüterschutz im Landkreis“, appelliert UNB-Leiter
Sigi Geißler.
Die Untere Naturschutzbehörde ist unter den Telefonnummern
(0 84 31) 57-3 04 oder -3 29 erreichbar.