Ärmel hoch gegen Blutkrebs


 
Seit 2016 rufen die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) und der BRK-Blutspendedienst am 25. Mai zum Aktionstag „Bayern gegen Leukämie“ auf. 

(ir) Jedes Jahr wird dieser Tag zum Motivationstag für alle Menschen in Bayern, sich als Stammzellspender gegen Leukämie typisieren zu lassen und auch zum Blut spenden zu gehen. „Wir wollen an jedem 25. Mai dazu motivieren, sich als Stammzellspender und als Blutspender für kranke Menschen zu engagieren und deren Heilung zu ermöglichen“, so Dr. Hans Knabe, Vorstand der Stiftung AKB.



Das Pfaffenhofener Gesundheitsamt beteiligte sich in diesem Jahr an der Aktion Ärmel hoch gegen Blutkrebs – Jetzt Stammzellenspender werden. Interessierte konnten das Lebensretterset Stammzellenspender im Gesundheitsamt abholen und sich informieren. „Lebensretter kann jede Person zwischen 17 und 45 (-55) Jahren werden, die körperlich gesund ist. Es sind nur wenige Tropfen Blut oder einige Zellen der Mundschleimhaut und ein paar Minuten Zeit notwendig, um sich typisieren zu lassen. Nach der Registrierung zum Stammzellspender ist man bis zum 60. Lebensjahr anonymisiert in der weltweiten Datenbank als Lebensretter für Leukämiepatienten verfügbar. Leukämien und andere Erkrankungen des blutbildenden Systems lassen sich heutzutage oftmals durch Chemotherapie in den Griff bekommen. Der letzte Ausweg ist aber vielfach eine Stammzelltransplantation. Die krankmachenden Stammzellen des Patienten werden durch die gesunden Stammzellen eines Spenders ersetzt“, so Dr. Martina Kudernatsch, Leiterin des Gesundheitsamts Pfaffenhofen.

Passen die Gewebemerkmale eines Spenders mit denen eines Patienten überein, finden nach Einwilligung des Spenders umfangreiche Voruntersuchungen statt. Dr. Kudernatsch: „Gibt das Ärzteteam grünes Licht, kann die Spende der lebensrettenden Stammzellen erfolgen. Zur Gewinnung von Stammzellen stehen zwei verschiedene Methoden zur Verfügung. In ca. 80 Prozent der Fälle geschieht die Entnahme der Stammzellen heute über die periphere Blutstammzellspende. Ein weiteres Verfahren besteht in der Punktion des Beckenkamms.“



Jedes Jahr erkranken in Deutschland nach Schätzung des Robert-Koch-Instituts Berlin rund 11.000 Menschen neu an Leukämie. Steht in der Familie kein Spender zur Verfügung, wird im weltweiten Spendernetz nach dem passenden Spender gesucht. Mehr als 31 Millionen Menschen haben sich bereits in ein weltweit vernetztes Spenderregister aufnehmen lassen, jedoch gibt es für jeden siebten Patienten noch immer keinen passenden Spender. Für Leukämiepatienten bringt jeder neu Registrierte die Chance, wieder ganz gesund zu werden.

Das Foto zeigt Interessierte, die sich am Aktionstag das Lebensretterset Stammzellenspender im Gesundheitsamt abgeholt und sich informiert haben.