Eichenprozessionsspinner breitet sich aus


 
Aufklärung und Koordination ist sehr wichtig.

(ir) Der Eichenprozessionsspinner (EPS) hat sich in den letzten Jahren auch im Landkreis Pfaffenhofen stark an den Eichen ausgebreitet. Seine Raupen und deren Häutungsreste (Gespinste) stellen zunehmend ein Gesundheitsproblem für die Bevölkerung dar. „Der Kontakt mit den Raupen und deren Gespinsten ist unbedingt zu vermeiden“, so Kreisfachberater Andreas Kastner von der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt.

Der Lebensraum des wärmeliebenden Nachtschmetterlings sind Eichen und Eichenwaldgesellschaften. Viele dieser Eichenbestände haben eine sehr hohe ökologische Wertigkeit. Dennoch können Bekämpfungsaktionen sinnvoll und notwendig sein. Andreas Kastner: „In Bereichen, wo ein unmittelbarer Zusammenhang zu Siedlungen und öffentlichen Einrichtungen, wie zum Beispiel Kindergärten, Schulen und Altenheimen gegeben ist und damit höhere Gefahren für die Gesundheit zu erwarten sind, muss gehandelt werden.“



Die Zuständigkeiten sind beim Eichenprozessionsspinner verteilt und es gibt keine zentrale Stelle für die Meldung von Fällen.

Die Verantwortung für die Vermeidung von Gesundheitsgefahren liegt grundsätzlich beim Grundstückseigentümer. Die Aufgabe der Kommunen sind die Aufklärung und Beratung der Bevölkerung und Grundbesitzer sowie die Entscheidung über erforderliche Maßnahmen im Rahmen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung.



Die Untere Naturschutzbehörde (Biotop- und Artenschutz), der Kreisbauhof, das Gesundheitsamt wie auch das Gewerbeaufsichtsamt - allesamt Einrichtungen im Landratsamt - unterstützen die Kommunen. Fällt ein Befall in den Zuständigkeitsbereich der Landwirtschaft oder des Forstes ist das Amt für Landwirtschaft und Forsten ein Ansprechpartner. Bekämpfungsmaßnahmen sollten dann erfolgen, wenn alle Möglichkeiten der Verhaltensprävention, wie zum Beispiel durch Aufklärung oder Warnhinweise durch Aufstellen von Schildern ausgeschöpft sind.

Bei der Bekämpfung ist immer die Methode mit dem geringsten Eingriff für Mensch und Natur sowie dem größten und nachhaltigsten Erfolg hinsichtlich der Schutzziele anzuwenden. Andreas Kastner: „Die Entfernung der Raupen samt deren Nestern ist wegen der Gesundheitsgefährdung nur durch Fachleute zu empfehlen, zumal eventuell verbleibende Reste einer unsachgemäßen Entfernung schädigen können.“