Gartenarbeiten im Herbst gezielt durchführen



Andreas Kastner, der Pfaffenhofener Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege gibt Tipps für wichtige Arbeiten im Obst-, Gemüse- und Ziergarten.

Obstgarten:
Äpfel und Birnen im richtigen (Pflück-)Reifestadium zu ernten ist insbesondere bei den zur Einlagerung vorgesehenen Sorten wichtig. Zu früh geerntete Früchte schrumpfen schneller, sind nur bedingt lagerfähig und schmecken nach der Lagerung auch nicht so gut. Den sortenabhängigen Erntetermin zu wählen, ist allerdings nicht immer ganz einfach: Die wesentlichen Kriterien sind, dass sich der Stiel beim Anheben der Früchte leicht löst, die Kerne braun verfärbt haben und die Deckfarbe langsam ändert. Gerade im Hausgarten kann es deshalb sinnvoll sein, nicht alle Früchte gleichzeitig, sondern auf mehrere Termine verteilt zu ernten. Auch herabgefallene, „wurmige“, teilweise noch unreife Früchte können ausgeschnitten und dann z.B. für Apfelkuchen verwendet werden. Es wird grundsätzlich zwischen Lager- und Genussreife unterschieden. Nur die Äpfel, die die Genussreife noch nicht erreicht haben eignen sich zu einer optimalen Lagerung. Schmecken die Äpfel bereits sehr gut und werden langsam weicher, geht die Lagerreife in die Genussreife über. Reife oder überreife Früchte, können zwar nicht mehr lange gelagert werden, schmecken jedoch am besten. Überreife Früchte weisen im Augenblick der Ernte zwar eine gute Geschmacksausbildung auf, werden im Lager leider sehr schnell weich und mehlig. Zur Einlagerung kommen nur trockene, unverletzte und gesunde Früchte in Frage.



Um Blatt- und Blütenfraß durch die Raupen des Frostspanners im kommenden Frühjahr zu vermindern, sollten ab Mitte Oktober die flugunfähigen Weibchen der Falter auf ihrem Weg vom Wurzelhals in die Baumkrone durch das Anlegen von Leimringen weggefangen werden. Auf diese Weise können die Weibchen von den flugfähigen Männchen nicht begattet werden, so dass keine neue Eiablage stattfinden kann. Die in Fachgeschäften erhältlichen Leimringe müssen so angebracht sein, dass sie eng am Stamm anliegen, damit die Frostspanner-Weibchen nicht darunter schlüpfen.

Gemüsegarten:
Im Gemüsegarten steht die Ernte an. Aufgrund der langsam kühler werdenden Nächte tritt vermehrt Taubildung auf. Diese Feuchtigkeit fördert bei einem zu engen Stand des Gemüses Fäulnis. Salat zum Beispiel sollte daher nicht flächenweise geerntet werden. Durch die bedarfsgerechte Herausnahme einzelner Köpfe aus dem Pflanzenverband entsteht ein lückenhafter Bestand, der leichter abtrocknen kann. Speisezwiebeln sollten erst dann geerntet werden, wenn das Laub überwiegend eingetrocknet ist. Erst nach gewissenhafter Trocknung können die Zwiebeln eingelagert werden, ohne dass eine Gefahr des Verderbs besteht. Bei den frisch gepflanzten Erdbeeren muss durch Wässern und Bodenpflege für ein gutes Wachstum gesorgt werden. Im Spätsommer / Herbst werden die Blütenanlagen für das folgende Jahr angelegt, die umso zahlreicher sind, je kräftiger das Wachstum der Jungpflanzen ist. Zu umfangreiche oder auch triebschwache Schnittlauchballen können geteilt und in etwa 20 cm Abstand in frischen Boden gepflanzt werden.



Ziergarten:
Für die verschiedenen Blumenzwiebeln und-knollen beginnt langsam die Pflanzzeit. Beschädigte, faule, schimmelige oder vertrocknete Zwiebeln/Knollen sollten nicht eingepflanzt werden. Hier sind Ausfälle oder eine verminderte Blüte im nächsten Jahr zu erwarten. Die Zwiebeln/Knollen sind etwa zweimal so tief in die Erde zu legen, wie sie hoch sind. Auch der Standort ist wichtig: Krokusse, Tulpen und Narzissen lieben sonnige, Frühlingsknotenblume, Schneeglöckchen und Winterlinge halbschattige Lagen.
Auch Rasenneueinsaaten beziehungsweise -ausbesserungen können nach der nachlassenden Sommerhitze gut erfolgen. Das Saatgut darf dabei im Erdreich nicht austrocknen, dann erhält man einen schönen Rasen.