Ilmtalklinik macht 2015 über 5 Millionen Euro Minus

(ir) Trotz guter Auslastung muss die Pfaffenhofener Ilmtalklinik ein Defizit von 5,1 Millionen Euro verbuchen.

Die wirtschaftliche Entwicklung der Ilmtalkliniken war alleiniges Thema einer Klausur der Fraktionssprecher des Pfaffenhofen Kreistages am vergangenen Samstag. Die Fraktionssprecher hatten bereits im Januar ein frühzeitiges Informationsrecht reklamiert, da der Landkreis Pfaffenhofen als Hauptgesellschafter der Ilmtalkliniken den Großteil des Defizits zu übernehmen habe und die Haushaltsberatungen unmittelbar bevorstehen.
Die Geschäftsführung der Ilmtalkliniken berichtete, dass das Jahresergebnis 2015 noch einmal schlechter ausfallen werde, als dies im November noch öffentlich prognostiziert wurde. Statt des vor drei Monaten noch kalkulierten Jahresfehlbetrages von rund 4,1 Millionen Euro steht jetzt eine operationelles Jahresergebnis von minus 5,1 Millionen Euro zu Buche.

Die Gründe dafür liegen im schwierigen Aufbau- und Umstrukturierungsprozess für die Umsetzung der neuen medizinischen Schwerpunkte. Für den Personalumbau sind dabei Kosten für Honorarkräfte von rund 2 Millionen Euro angefallen. Zudem waren in einzelnen Abteilungen Leistungseinbrüche im letzten Quartal zu verzeichnen. Bei den Abteilungen mit Mehrleistungen nehmen die Kassen gemäß dem Krankenhausstrukturgesetz einen Mehrleistungsabschlag vor.

Die Fraktionssprecher diskutierten die Kosten- und Leistungsentwicklungen eingehend. Im Ergebnis verständigten sich die Teilnehmer, dass das vom Aufsichtsrat bereits vorgesehene Entwicklungsgutachten nachdrücklich unterstützt werde. Der Kurs und die Finanzsituation der Ilmtalkliniken sollen einer kritischen Betrachtung unterzogen werden, insbesondere auch mit Blick auf die generelle Perspektive der Kliniken im Rahmen des ab 2017 wirksamen Krankenhausstrukturgesetzes. In die Betrachtung einbezogen werden soll auch die Option einer Kooperation mit einer größeren Klinik. Dieses Gutachten werde als Unterstützung der Geschäftsführung gesehen. Ergebnisse werden bis Anfang Juni erwartet.

Die Fraktionssprecher untermauerten folgende Zielsetzungen: Die ortsnahe Krankenhausversorgung an den Standorten Pfaffenhofen und Mainburg soll, möglichst in kommunaler Hand, gesichert werden. Das operationelle Defizit muss aber spürbar gesenkt werden, da zusätzlich für Umbau- und Sanierungsmaßnahmen in den nächsten Jahren weitere zwei Millionen Euro Kreiszuschuss einzuplanen sind. Ein Gesamtzuschuss von jährlich 7 Millionen Euro sei aber im Kreishaushalt keinesfalls über mehrere Jahre zu stemmen.

Zustimmend zur Kenntnis nahmen die Kreisräte die Tatsache, dass die Patientenzahl im Jahr 2015 über alle Abteilungen betrachtet ihren höchsten Stand erreicht habe. Dies zeige, dass die Menschen die Ilmtalkliniken schätzen und ihnen zunehmend Vertrauen entgegen bringen.