Jungsteinzeitliche Textilien aus Pflanzenfasern

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Kostenfreier Abendvortrag im Kelten-Römer-Museum Manching.

(ir) Am Mittwoch, 18. Oktober 2023, laden das Kelten-Römer-Museum Manching und der Keltisch-Römische Freundeskreis Manching e. V. zur nächsten Veranstaltung der beliebten Reihe „Manchinger Vorträge zur Archäologie und Geschichte“ ein.



Zu Gast ist Prof. Dr. Doris Mischka von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Sie referiert ab 18:00 Uhr zum Thema „Gezwirnt, geflochten und geknotet – Jungsteinzeitliche Textilien aus Pflanzenfasern“.



Unter prähistorischen Textilien werden nicht allein Kleidungsstücken verstanden, sondern auch andere Objekte wie Matten, Korbwaren, Seile und Schnüre oder Fischernetze. Sie können aus Pflanzenfasern wie Gräsern und Baumbasten aber auch aus tierischen Produkten wie Wolle oder Haaren hergestellt werden.



Entdeckungen von Textilien sind extrem von günstigen Erhaltungsbedingungen für organische Materialien abhängig, wie sie vor allem in Feuchtbodensiedlungen vorherrschen. Meist bleiben nur kleinere Fragmente erhalten, die unmittelbar nach ihrer Entdeckung und Bergung konserviert werden müssen. Diese Funde sind meist sehr unansehnlich und der ursprüngliche Gegenstand ist nur schwer zu erkennen.



Nichtsdestotrotz gehören Textilien mehr als alles andere zum Lebensalltag der prähistorischen Menschen. Für die Herstellung sind verschiedene Arbeitsschritte durchzuführen: Das Rohmaterial muss verfügbar sein, im Fall von Gehölzbasten zu einem günstigen Zeitpunkt geerntet und einer sogenannten Rotte unterzogen werden. Es dauert einige Wochen, bis gute Fasern für die Herstellung von Fäden zur Verfügung stehen.



Diverse Verarbeitungstechniken lassen sich erkennen, die vom Faden bis zum Geflecht reichen. Verbundtechniken kamen ebenfalls zur Anwendung. Die aus Pflanzenfasern hergestellten Gegenstände umfassen nicht nur flache Waren, sondern auch „dreidimensionale“ Objekte wie große Körbe oder Fischreusen mit speziellen funktionalen Ansprüchen, zum Beispiel für den Gebrauch im Wasser.



In der Jungsteinzeit überwiegen Textilien aus pflanzlichen Fasern. In den folgenden Epochen werden vor allem Kleidungsstücke zunehmend aus tierischen Fasern produziert. Neue Techniken, darunter der Webstuhl, spielen hierbei eine wichtige Rolle.



Die Dauerausstellung des Kelten-Römer-Museums ist am 18. Oktober 2023 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet. Eine vorherige Anmeldung zur Veranstaltung ist nicht erforderlich.

Das Foto zeigt Lindenbast, den man in der Jungsteinzeit zunächst gewaschen und dann zum Trocknen aufgehängt hat, um aus den Pflanzenfasern schließlich Textilien herzustellen.









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