Legen Sie doch eine Wiese an


 
Neue Blühflächen für Bienen und Schmetterlinge im Landkreis Pfaffenhofen.

(ir) Mit dem Ziel, neue Blühflächen für Bienen und Schmetterlinge zu schaffen und die Sensibilität für eine vielfältige Natur zu schaffen, hat der Landkreis Pfaffenhofen die Aktion „Wiesenblumen“ ins Leben gerufen. Ab sofort werden daher kostenlose Saatgutpäckchen zur Anlage einer kleinen Blumenwiese an die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises verteilt. Die Samenpäckchen können an der Servicestelle des Landratsamts am Hauptplatz 22 in Pfaffenhofen, in den Räumen der Unteren Naturschutzbehörde des Landratsamts in der Poststraße 3 in Pfaffenhofen sowie in der Außenstelle Nord des Landratsamts in Vohburg während der normalen Öffnungszeiten abgeholt werden.

Die Aktion wurde durch einen Beschluss des Umweltausschusses des Landkreises auf Antrag der ödp-Fraktion ins Leben gerufen. „Mit der Maßnahme können insgesamt bis zu 10.000 Quadratmeter Lebensraum für unsere heimischen Insekten neu geschaffen werden“, so Landrat Martin Wolf. In einer Samenmischung sind bis zu 50 heimische Arten von Wiesenblumen, Kräutern und Gräsern enthalten.



Die Anlage einer Blumenwiese ist auch nicht besonders schwer: Man braucht dazu etwa ein 5 Quadratmeter großes Fleckchen Erde an einem sonnigen Platz. „Für die Anlage muss ein blanker Boden vorhanden sein oder geschaffen werden. Wenn die Blumenwiese in einem bestehenden Rasen angelegt werden soll, muss die Grasnarbe abgehackt und gelockert oder umgegraben und die Fläche ebengerecht werden“, so der Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege Andreas Kastner, der die Aktion betreut. Danach kann die Blumenwiese breitwürfig eingesät werden, so dass das Saatgut überall gleichmäßig verteilt ist, und mit einer Schaufel, einem Rechen oder einer Rasenwalze leicht angedrückt werden. Wichtig ist, dass die Fläche nach der Aussaat nicht austrocknet, weshalb bei Bedarf vorsichtig gegossen werden sollte. Ausgesät werden kann von Mitte August bis November und wieder ab März bis Mai. Wer das Saatgut über den Winter lagert, macht dies am besten kühl, dunkel und trocken – ein verschraubtes Einmachglas im Keller ist dafür ideal.

Zur Pflege der neuen Blumenwiese gibt es folgendes zu beachten: Nach etwa zwei Monaten, beziehungsweise wenn der ehemals blanke Boden durch die Vegetation geschlossen ist und Unkrautbewuchs anstatt der Wiesenpflanzen überhandnimmt, kann die Fläche mit dem Rasenmäher auf einer Schnitthöhe von acht bis zehn Zentimeter gemäht werden. „Dies hat zwar den Nachteil, dass frühblühende Pflanzen teils nicht mehr zur Blüte gelangen, fördert aber die Blumenwiese“, so Kastner. Bei diesem Säuberungsschnitt muss das Mähgut von der Fläche entfernt werden. Jäten oder Ausgrasen schadet der Ansaat meist mehr als es nützt. Für eine intakte und reichblühende Wiese sind ein bis zwei Mähtermine pro Jahr notwendig - etwa ab Mitte Juli oder später und gegen Ende September. Gemäht werden kann mit einer Sense, einem Balkenmäher oder einem besseren Rasentrimmer. Viele Rasenmäher haben zwar die Kraft, eine solche Wiese zu mähen, dies schädigt aber wiederum die Insekten. Andreas Kastner: „Wichtig ist, dass nicht gedüngt, nicht gemulcht wird.“

Für einen langfristigen Erfolg ist das Mähgut außerdem immer zu entfernen. Am besten verteilt man es einfach auf dem benachbarten Rasen und lässt es dort zwei bis drei Tage abtrocknen – dann breitet sich die Blumenwiese durch Selbstaussaat weiter aus.



Jedem verteilten Samenpäckchen ist ein Rückmeldebogen beigelegt „Es wäre schön, wenn Sie uns mit diesem Bogen oder einer E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. mitteilen könnten, was aus den Wiesenblumensamen tatsächlich entstanden ist“, so Andreas Kastner. Er bittet zudem um Verständnis, dass jeweils nur ein Samenpäckchen ausgegeben werden kann, um möglichst vielen Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit der Anlage einer eigenen Blumenwiese zu ermöglichen.

Bei Fragen steht Andreas Kastner unter der Telefonnummer (0 84 41) 27-3 15 gerne zur Verfügung.