Manchinger Vorträge zur Archäologie und Geschichte


 
Manfred Hahn spricht über die bedeutendste Römerstraße in Bayern.

(ir) Am Dienstag, den 30. April 2019, gastiert Manfred Hahn M.A., der Leiter des Römischen Museums Augsburg, zu einem kostenfreien Abendvortrag in Manching. Ab 18:00 Uhr widmet er sich im kelten römer museum manching dem Thema „Die Via Claudia Augusta – Ein meist unsichtbares Denkmal“.

Das heute landläufige Bild eines Römers ist das eines Legionärs. Selten stellt man sich römische Kaufleute oder Verwaltungsbeamte vor. Dies würde aber für das Straßenbild der raetischen Provinzhauptstadt Augusta Vindelicum, des heutigen Augsburgs, eher zutreffen. Im Unterschied zu anderen Städten des Reiches spielte das Militär hier nicht die bestimmende Rolle. Für diesen bedeutenden Handelsplatz hatte die dichte Erschließung durch Land- und Wasserwege entscheidende Bedeutung. Die prominenteste Straße war die Via Claudia Augusta, die das Voralpenland mit Norditalien durch zwei Achsen verband.



Das wichtige und außergewöhnliche Bodendenkmal wird seit Jahrzehnten archäologisch auf vielfältige Weise erkundet und dokumentiert. Kann man sich dabei auf alle Quellen verlassen? Befunde und Funde beweisen häufig nur indirekt die Existenz einer Straße. War die Straße wirklich der wichtigste Handelsweg oder mussten die Güter nicht auf anderen Weg herbeigeschafft werden? Trotz vieler Fragen entwickelte sich diese Trasse in der Gegenwart zu einem der meist genutzten Fernwanderwege in Europa. Tausende Touristen bewegen sich auf historischen Pfaden, die jedoch größtenteils für sie verborgen sind. Im Mittelpunkt steht deshalb die Frage wie die – meist unsichtbare – Via Claudia Augusta als lebendiges Denkmal sichtbar gemacht werden kann.



Die Veranstaltung ist eingebettet in die Reihe „Manchinger Vorträge zur Archäologie und Geschichte“, die in Kooperation zwischen dem kelten römer museum manching und dem Keltisch-Römischen Freundeskreis – Heimatverein Manching e. V. geplant und umgesetzt wird. Die Dauerausstellung des kelten römer museums und die aktuelle Studioausstellung „Die Kunst des Zeichnens“ sind am 30. April 2019 bis zum Beginn des Vortrages geöffnet.

Das Foto zeigt den Abschnitt der Via Claudia Augusta im Forggensee im Allgäu.