Plastikfreie Weihnachtsdeko


 
Anregungen und Tipps für ein plastikfreies Leben.

(ir) Plastikvermeidung steht hoch im Kurs. Der Landkreis Pfaffenhofen unterstützt daher die Initiative der Plastikfrei Community Pfaffenhofen, Bürgerinnen und Bürger bei der Vermeidung von unnötigem Plastik im Alltag zu unterstützen. Viele Anregungen und alltagstaugliche Tipps gibt hierzu eine Artikelreihe, die die Fachstelle Energie und Klimaschutz des Landratsamtes zusammen mit Patricia Kufer herausgibt. Patricia Kufer lebt mit ihrer Familie seit fünf Jahren plastikfrei. Heute geht es um die „Plastikfreie Weihnachtsdeko“.

Patricia Kufer: „Uns macht das Dekorieren großen Spaß. Da geht es schon los, wenn man im Wald Zweige, Zapfen und Moos sammelt, um damit das Haus zu verschönern. Wir verwenden gern Materialien aus der Natur – sie sehen schön aus, kosten nichts und können auf dem Kompost oder im Kachelofen entsorgt werden. Natürlich dekorieren wir auch mit Weihnachtskugeln aus Glas und dergleichen. Aber auf Plastikkugeln und -figuren und PVC-Tannengirlanden verzichten wir. Da bleiben wir lieber beim Kripperl mit Holzfiguren oder Papiersternen fürs Fenster. Lichterketten verwenden wir nicht.“



Gerade im Hinblick auf die Stromkosten ist Vorsicht bei älteren Lichterketten geboten. Bei zwei herkömmlichen Lichterketten mit Glühlämpchen, die über sechs Wochen lang zwölf Stunden brennen, können Stromkosten von knapp 30 Euro zusammenkommen. Zum Vergleich: Ein sparsamer Kühlschrank mit Vier-Sterne-Gefrierfach verbraucht im ganzen Jahr 24 Euro. Bei Alternativen, wie zum Beispiel LED-Lichterketten sind die Stromkosten mit lediglich sechs Euro deutlich niedriger.

Familie Kufer verwendet Kerzen, am liebsten selbstgezogen aus Bienenwachs: „Beim Abbrennen werden die natürlichen, im Bienenwachs enthaltenen, ätherischen Öle freigesetzt – das riecht wunderbar. Fragen Sie beim Imker Ihres Vertrauens, ob er Ihnen Bienenwachs verkauft und probieren Sie es aus!“



Anleitung zum Kerzenziehen:

Man braucht Bienenwachs und einen Docht, den man entsprechend der Kerzenstärke auswählt. Dann kann es schon losgehen:
• Das Bienenwachs zerkleinern und in einem schlanken, hohen Topf auf etwa 70 °C erhitzen; Temperatur beibehalten. Beginnt das Wachs eine Haut zu bilden, ist das Wachs zu kalt
• Docht auf die gewünschte Länge abschneiden - je nachdem, wie lang die Kerze werden soll, plus zirka 5 Zentimeter, damit man die Kerze beim Tauchen gut im Griff hat. Achtung: Die meisten Dochte brennen nur in eine Richtung. Achten Sie darauf, den Docht in der richtigen Richtung ins Wachs zu tauchen.
• Tauchen Sie den Docht kurz ins flüssige Wachs und ziehen Sie ihn wieder heraus. Sobald das Wachs trocken ist, wiederholen Sie den Vorgang, bis die gewünschte Kerzendicke erreicht ist. Wichtig: Den Docht immer nur kurz ins flüssige Wachs tauchen, weil sonst die bereits vorhandenen Schichten wieder wegschmelzen.
• Am Schluss die Kerze gerade abschneiden.
• Arbeiten Sie vorsichtig und ruhig! Mit dem flüssigen Wachs kann man sich schlimme Verbrennungen zuziehen.
Im Gegensatz dazu sind die meisten herkömmlichen Kerzen aus Paraffin, einem Nebenprodukt aus der Erdölverarbeitung. Sie scheiden beim Verbrennen Schadstoffe aus, die unter Umständen gesundheitsschädlich sind. Kerzen aus Stearin, die aus pflanzlichen und tierischen Fetten werden, sind eine bessere Alternative, aber noch eher selten. Sie sind schadstoffärmer und brennen besser und länger ab. Kerzen, die als Stearinkerzen gekennzeichnet sind, müssen zu mindestens 90 Prozent aus Stearin bestehen. Damit nichts bröckelt, wird allerdings oft Paraffin beigemischt. Gute Qualität und ein hohes Maß an Sicherheit garantiert das „RAL-Gütezeichen Kerzen“.

Teelichter in Aluschalen sind praktisch, aber nach einigen Stunden Kerzenschein landet das Alu im Müll. Eine Alternative sind lose Teelichter in Glasschalen. Sie brennen vollständig ab, als Müll bleibt nur der Dochtfuß aus Aluminium übrig.