(ir) 36 Tage lang bangten hunderte Rettungskräfte in der Provinz Shandong um
das Leben mehrerer verschütteter Bergleute in einer Gipsmine im Osten Chinas.
Am 29. Januar konnten schließlich vier von ihnen durch einen vertikalen
Rettungsschacht gerettet werden, nicht zuletzt auch dank den Bohrgeräten der
BAUER Maschinen Gruppe, die dabei im Einsatz waren.
Das Unglück mit 29
verschütteten Bergleuten in der Gipsmine geschah bereits am 25. Dezember 2015.
Elf von ihnen wurden sofort geborgen, einer starb bei dem Unglück. 13 Kumpel
gelten immer noch als vermisst. Vier Bergleute hatten sich in einen
geschlossenen Raum retten können und sandten Lebenszeichen. Zu ihnen wurde
gleich in den ersten Tagen nach dem Einsturz der Mine eine kleinere
Versorgungsbohrung hergestellt, sodass sie mit Nahrung und Kleidung versorgt
werden konnten.
Sofort wurde auch die nötige Bergungstechnik zur Mine
geschafft. Das wichtigste Gerät war eine Tiefbohranlage, die unter der
Typenbezeichnung PRAKLA RB-T 90 vor einigen Jahren speziell für den Einsatz in
China bei Grubenunfällen in Deutschland konstruiert und gebaut wurde. Sechs
Anlagen wurden damals ausgeliefert. Das Konzept wurde im Bauer Maschinen-Segment
entwickelt. Um die Maschinen schnell in Einsatz bringen zu können, ist kein
Tieflader nötig, das Gerät ist auf einen Trailer mit vier Achsen aufgebaut und
braucht nur eine Zugmaschine. Die Geräte werden quasi im Stand-by-Modus an
verschiedenen Orten in China von der China Rescue-Organisation vorgehalten. Als
Ende Dezember dann die Anforderung eintraf, war die Bohranlage nach einem ganzen
Jahr Stillstand sofort für den ersten Einsatz bereit.
Zur Bohrung des Rettungsschachts waren noch zwei weitere Bauer-Geräte im
Einsatz, eine BG 26 und eine BG 38. Mit ihnen wurden Vorbohrungen ausgeführt,
ehe es mit der Tiefbohranlage RB-T 90 bis über 200 Meter hinabging. Die
schwierige Geologie zählte zu den großen technischen Herausforderungen der
Rettungsaktion, da der Untergrund wegen verschiedenster Materialschichten,
Festigkeiten, Wasserzufluss und Karstlöchern sehr instabil war. Zuerst konnte
die Bohrung nicht stabilisiert werden, am Ende mussten Verrohrungen das gebohrte
Loch stützen.
Von
Bauer-Seite war ein großes Team im Einsatz, darunter mehrere Spezialisten aus
Schrobenhausen, die schon bei der Entwicklung der Bohranlage RB-T 90 involviert
waren. Bei Bauer wurden die Vorgänge der ganzen Aktion laufend verfolgt. „Wir
sind stolz darauf, dass wir mit unseren modernen Maschinen in der Lage sind, in
einer solch schwierigen Situation entscheidende Hilfe zu leisten und dass die
PRAKLA RB-T 90 ihre Feuertaufe bestanden hat", sagte Dieter Stetter,
Vorsitzender der Geschäftsführung der BAUER Maschinen GmbH.