(ir) BAUER AG steigert Gesamtkonzernleistung und geht mit sehr gutem
Auftragsbestand ins neue Geschäftsjahr.
Die BAUER Gruppe hat im
Geschäftsjahr 2015 ihre Prognosen übertroffen. Dafür sorgte eine Vielzahl an
positiven wie negativen Einzelthemen. Durch Beteiligungstransaktionen im Segment
Maschinen konnten positive Sonderergebnisse erzielt werden. Diesen standen
Restrukturierungsaufwendungen, Verluste in nicht weiterverfolgten
Geschäftsaktivitäten sowie aus im Bauablauf gestörten und abgeschlossenen
Projekten gegenüber.
Die Gesamtkonzernleistung war 2015 im Vergleich zum
Vorjahr um 6,2 Prozent von 1.560,2 Millionen Euro auf 1.656,4 Millionen Euro
gestiegen. Die genannten Einflussfaktoren erhöhten in Summe das operative
Ergebnis (EBIT) auf 90,7 Millionen Euro (Vorjahr: 76,4 Millionen Euro) und das
Periodenergebnis auf 29,0 Millionen Euro (Vorjahr: 15,7 Millionen Euro).
"Die zahlreichen Einzelthemen, die vor allem auf die Ergebniskennzahlen gewirkt
haben, erschweren natürlich einen aussagekräftigen Vergleich mit früheren
Jahren. Dennoch war das rein operative Geschäft unseres Konzerns ohne die
Sondereffekte positiv", sagt Prof. Thomas Bauer, Vorstandsvorsitzender der BAUER
AG.
Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung vorschlagen,
wie im Vorjahr auch für 2015 eine Dividende in Höhe von 0,15 Euro je Aktie
auszuschütten. Um die Kapitalbasis zu schonen und die Eigenkapitalquote von 27,2
Prozent mittelfristig wieder über 30 Prozent zu führen, ist keine Steigerung der
Dividende möglich.
Der Konzern ist mit seinen drei Segmenten Bau,
Maschinen und Resources, mit mehr als 110 Tochterunternehmen und einem breit
diversifizierten Geschäftsmodell in rund 70 Ländern der Welt tätig.
Das
Segment Bau erwirtschaftete 2015 einen guten Teil seiner gestiegenen
Gesamtkonzernleistung im Nahen Osten. Die Tochterfirmen in Saudi-Arabien, Katar
und Ägypten verzeichneten deutliche Zuwächse. In Doha, Riad und Kairo sind sie
an großen U-Bahn-Baustellen beteiligt, ebenso an Projekten rund um die
Erweiterung des Suez-Kanals. Auch auf dem deutschen Baumarkt konnte man das hohe
Niveau des Vorjahres halten. Verluste verzeichnete man in Russland, wo wegen der
Sanktionen und des Rubelverfalls kaum mehr gebaut wird. Insgesamt
erwirtschaftete das Segment 2015 eine Gesamtkonzernleistung von 742,9 Millionen
Euro. Sie lag damit 2,4 Prozent über dem Vorjahr mit 725,6 Millionen Euro. Das
operative Ergebnis (EBIT) ging von 26,0 Millionen Euro auf 13,9 Millionen Euro
zurück. Im Berichtsjahr lag das Periodenergebnis mit -7,3 Millionen Euro
(Vorjahr: 2,5 Millionen Euro) im negativen Bereich. Im Wesentlichen ist das auf
die Probleme rund um das Dammprojekt Center Hill in den USA zurückzuführen. Das
Projekt, das 2015 abgeschlossen wurde, brachte wie im Vorjahr erhebliche
finanzielle Belastungen und erforderte bei der US-Tochterfirma
Restrukturierungsmaßnahmen. Der Auftragsbestand ist im Vergleich zu 2014 mit
455,5 Millionen Euro um 29,8 Prozent weiter angestiegen und lag mit 591,1
Millionen Euro auf Rekordniveau. Hinzugewonnen wurden einige Großaufträge, aber
auch kleinere und mittlere Projekte in allen Regionen der Welt.
Das
Segment Maschinen konnte trotz eines schwierigen Marktumfeldes seinen Umsatz
erhöhen und ein gutes operatives Ergebnis erzielen. Die Gesamtkonzernleistung
stieg um 17,8 Prozent auf 753,1 Millionen Euro im Vorjahr 639,2 Millionen Euro.
Diese deutliche Steigerung ist vor allem auf Sonderergebnisse zurückzuführen.
Sie wurden zum einen durch den Verkauf und die Neubewertung von Anteilen an der
SPANTEC Spann- und Ankertechnik GmbH erzielt. Ein weiterer Sonderertrag ist
durch das mit Schlumberger, dem weltweit führenden Anbieter von Technologie,
integriertem Projektmanagement und Informationslösungen für Kunden in der Öl-
und Gasindustrie, vereinbarte Joint Venture entstanden. Schlumberger hat sich im
Rahmen einer Barkapitalerhöhung mit jeweils 49 Prozent an zwei
Tochtergesellschaften beteiligt. Die Umsatzerlöse wuchsen um 2,9 Prozent auf
548,0 Millionen Euro (Vorjahr: 532,7 Millionen Euro). Durch die Sonderergebnisse
stieg auch das operative Ergebnis (EBIT) des Segments von 36,0 Millionen Euro
auf 99,4 Millionen Euro deutlich an. Das Periodenergebnis erhöhte sich
entsprechend von 8,8 Millionen Euro auf 65,4 Millionen Euro. Unter
Vernachlässigung der Sondereffekte ist es gelungen, die Umsatzerlöse in einem
schwierigen Marktumfeld mit einem guten operativen Ergebnis zu steigern. Auch
Neuentwicklungen haben sich gut am Markt etabliert. Schwieriger gestaltete sich
das von den Rohölpreisen abhängige Geschäft mit Tiefbohrgeräten, was sich auch
im Auftragsbestand widerspiegelt. Der liegt mit 128,1 Millionen Euro 16,9
Prozent unter dem des Vorjahres mit 154,2 Millionen Euro. Das Joint Venture mit
Schlumberger soll hier Impulse geben.
Das Segment Resources litt im
vergangenen Jahr unter den sinkenden Rohstoffpreisen. Projekte für tiefe
Bohrungen nach Öl, Gas, Wasser und Bodenschätzen gab es kaum. Auch die 2014
begonnene Neuausrichtung des Segments hat das Ergebnis erneut belastet: Nicht
mehr zukunftsträchtige Geschäfte wurden beendet, Kapazitäten reduziert und
Tochterfirmen stillgelegt. Die Gesamtkonzernleistung sank daher um 12,3 Prozent
auf 221,6 Millionen Euro (Vorjahr: 252,8 Millionen Euro). Das operative Ergebnis
(EBIT) war mit -19,8 Millionen Euro (Vorjahr: 15,9 Millionen Euro) deutlich
negativ; ebenso das Periodenergebnis mit -29,4 Millionen Euro (Vorjahr: 4,3
Millionen Euro). Positiv stimmt der Auftragsbestand, der mit 276,5 Millionen
Euro um 80,7 Prozent höher war als 2014 mit 153,0 Millionen Euro. Dafür
verantwortlich war vor allem der größte Einzelauftrag in der Firmengeschichte
der BAUER Gruppe, die Sanierung zweier Abschnitte der Altablagerung Kesselgrube
in Grenzach-Wyhlen für mehr als 100 Millionen Euro. Auch die Auftragslage im
Umweltbereich und im Bereich Wasser stimmen positiv für die weitere Entwicklung
des Segments.
Eine sehr gute Auftragslage bildet die Basis für das
laufende Geschäftsjahr der BAUER Gruppe. Bis Ende 2015 war der Auftragsbestand
um 30,5 Prozent auf 995,6 Millionen Euro (Vorjahr: 762,7 Millionen Euro)
gestiegen. Neben dem Bausegment hat der Bereich Resources mit dem bislang
größten Auftrag des Konzerns maßgeblich dazu beigetragen.
"Der sehr hohe
Auftragsbestand zeigt unsere Stärke am Markt. Darauf können wir 2016 aufbauen",
so Prof. Bauer. "Die Unstetigkeiten in vielen Regionen der Welt werden uns auch
künftig begleiten, doch unser Unternehmen ist bei vielen Themen neu ausgerichtet
und verfügt über ein gefragtes Produkt- und Leistungsportfolio."
Der
Konzern zeigt sich vorsichtig optimistisch und rechnet für das laufende
Geschäftsjahr mit einer Gesamtkonzernleistung in Höhe von etwa 1,65 Milliarden
Euro. Er erwartet ein Ergebnis nach Steuern von etwa 20 bis 25 Millionen Euro
sowie ein EBIT von etwa 75 Millionen Euro.