Der Landrat informierte den Kreistag und den Aufsichtsrat bei einer Online-Informationsveranstaltung.
(ir) Zu einer Online-Informationsveranstaltung zum Kreiskrankenhaus Schrobenhausen hat Landrat Peter von der Grün die Mitglieder des Aufsichtsrates sowie des Kreistages eingeladen. Auf der Agenda standen die Aktivitäten des Kreiskrankenhauses im Rahmen der Corona-Pandemie sowie Ziele und Projekte, die die Geschäftsführung vorstellte.
Landrat Peter von der Grün eröffnete das mit rund 50 Teilnehmern gut besuchte virtuelle Forum mit einem kurzen Statusbericht zum Testzentrum und den Impfzentren: „Unsere Impf- und Testkampagne im Landkreis ist hervorragend organisiert!“
Er lobte das Kreiskrankenhaus sowie den BRK-Kreisverband, die die Einrichtungen führen: „Das Testzentrum läuft vorbildlich. Zu Spitzenzeiten im Dezember haben wir dort bis zu 380 Testungen täglich durchgeführt. Bestens ausgestattet sind auch unsere beiden Impfzentren, in denen wir sehr gute Kapazitäten bereithalten.“ Das bestätigte der Koordinator der Impfzentren im Landkreis Norbert Eibel: „Die Impfungen in Schrobenhausen-Mühlried und bei den mobilen Impfteams laufen seit dem 27. Dezember 2020 reibungslos. Sobald mehr Impfstoff geliefert wird und die zentrale bayerische Software es zulässt, kann auch das bereits fertig eingerichtete Impfzentrum in Neuburg in Betrieb gehen.“
Landrat Peter von der Grün betonte, dass das Kreiskrankenhaus in der Pandemie seine Bedeutung als Grund- und Regelversorger für die Region unter Beweis gestellt habe. Um diese Position dauerhaft zu festigen, nimmt das Kreiskrankenhaus Maßnahmen in Angriff, die das Haus gut aufgestellt in die Zukunft führen. Dass es im Kreiskrankenhaus bergauf geht, wurde durch die erste optimistische Einschätzung des Jahresergebnisses 2020 gezeigt. „In einem von Corona geprägten Jahr haben wir uns entgegengesetzt zum Trend positiv entwickelt“, sagt der Geschäftsführer Holger Koch. Das endgültige Ergebnis wird voraussichtlich im April vorgestellt.
Wie man in Zukunft die Klinik gestalten möchte, stellte Koch am Beispiel dreier Schwerpunkte vor. Zunächst sei eine effizientere Nutzung der Bettenkapazität der Klinik erforderlich. So solle die Akutgeriatrie um 50 Prozent wachsen. „Vor kurzem haben wir erstmals zwei Geriater am Haus ausgebildet. Weitere Internisten interessieren sich für die zusätzliche Ausbildung“, erläuterte Koch. Auch die Abteilung der Allgemein- und Viszeralchirurgie sowie der Unfallchirurgie und Orthopädie werden im Vergleich zu 2019 in den kommenden Jahren die Kapazitäten erhöhen. So stelle man laut Koch die Weichen für eine vielversprechende Entwicklung der Versorgungssituation der immer älter werdenden Bevölkerung im Landkreis.
Der zweite Punkt auf der Agenda sei die sektorenübergreifende Versorgung. „Durch unsere vielfältigen Gesundheitsangebote sind wir schon jetzt sehr gut aufgestellt“, erklärte der promovierte Volkswirt. Bereits im letzten Jahr habe man trotz der Corona-Pandemie die Mobile Geriatrische Reha ins Leben gerufen. So wird die Bewegungstherapie zu den Menschen nach Hause in die gewohnte Umgebung gebracht. Koch erklärte weiter: „In Zukunft werden wir weitere Projekte zur fachübergreifenden medizinischen Versorgung vorantreiben.“
Um neue Modelle realisieren zu können, setzt die Klinikleitung stark auf die Möglichkeiten der Digitalisierung. Klares Ziel sei es, Modellregion für moderne Behandlungs- und Organisationsstrukturen zu werden. Erste Schritte wurden in diese Richtung schon unternommen, denn man arbeite im Kreiskrankenhaus beispielsweise bereits seit Jahren mit vollständig digitalisierten Patientenakten. Was bei der gesamten Entwicklung des Hauses im Auge behalten werden müsse, sei die zukunftsorientierte Weiterentwicklung. Hierfür werde in diesem Jahr eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um die richtigen Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte medizinische Versorgung des Landkreises zu schaffen. „Unser Ziel ist es, mehr Menschen zu versorgen und hierfür auch die baulichen Voraussetzungen zu schaffen“, fasste Holger Koch zusammen.