Im Rahmen der Sonderausstellung „Flöhe im Museum!“ spricht Professor
Gerd Plewig aus München am Mittwoch, 15. Juli, um 19:00 Uhr im Deutschen
Medizinhistorischen Museum über „Die kleinsten Artisten der Welt: Der Flohzirkus
Robert Birk“.
Mit dabei ist Robert Birk, der Flohzirkusdirektor
vom Münchner Oktoberfest, den eine jahrelange Freundschaft mit Gerd Plewig
verbindet. Gemeinsam werden sie Geschichten zu und mit Flöhen zum Besten geben.
Der Eintritt ist frei.
Die beiden lernten sich in den 1970er Jahren kennen,
weil Gerd Plewig eine Vorstellung des Flohzirkus Birk auf dem Oktoberfest
besuchte. Was er dort sah, begeisterte ihn sofort. Die kleinen Artisten des
Flohzirkusdirektors zeigen unglaubliche Kunststücke. So mancher Zuschauer glaubt
deshalb auch, dass das alles nur eine Täuschung auf doppeltem Boden sei. Die
Flöhe ziehen auf Kommando Kutschen, Kampfwägen und Brauereifuhrwerke, sie drehen
ein Karussell oder tanzen mit farbenfrohen Röckchen ihre Pirouetten. Genauso gut
sind sie als Fußballer – besonders im Tore schießen sind sie unschlagbar.
Seitdem hat Professor Gerd Plewig die Faszination dieser kleinen Plagegeister
nicht mehr losgelassen. Es folgte eine intensive Beschäftigung mit den
Geheimnissen der Schausteller auf Jahrmärkten und Festplätzen sowie mit den
wissenschaftlichen Aspekten der Aufzucht, Fütterung und genetischen Untersuchung
von Opfer, also den gestochenen Menschen und blutrünstigem Tier, dem Floh.
Die Ergebnisse dieser jahrzehntelangen
Recherchen trug er zur Belustigung und Unterhaltung seiner medizinischen
Kollegen auf Kongressen in Amerika, Asien und Europa vor. Deswegen kommen in
seinen Berichten auch lustige und sogar erotische Geschichten von Flöhen vor.
Professor Gerd Plewig wandte sich nach dem Medizinstudium seinem
Lieblingsfach, der Dermatologie, zu. Drei Jahre verbrachte er als
Forschungsstipendiat an der University of Pennsylvania in Philadelphia. Die
eigentliche Facharztausbildung machte er in München an der
Ludwig-Maximilians-Universität von 1969 bis 1982 mit Habilitation und Ernennung
zum Professor. Von 1982 bis 1991 leitete er die Hautklinik der
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. 1991 übernahm der den Lehrstuhl in
München, den er bis 2006 bekleidete.