Impfkarussell bei der Mittagsvisite



Mit dieser Halterung wurden Impflanzetten über eine kleine Flamme gedreht.

(ir) In der Mittagsvisite des Deutschen Medizinhistorischen Museums am Dienstag, 1. September 2020, um 12:30 Uhr stellt Alois Unterkircher einen Apparat mit einem seltsamen Namen vor: das „Impfkarussell“. Ähnlich wie bei einem Kettenkarussell drehte sich auch hier etwas um eine feststehende Säule.



Allerdings handelte es sich dabei nicht um an Ketten befestigte Sitze, sondern um Halterungen für spitze Impflanzetten. Diese konnten über eine kleine Flamme gedreht werden. So konnte der Arzt nicht nur rasch viele Kinder hintereinander impfen. Die Lanzetten wurden durch die Hitze der Flamme auch gleich keimfrei gemacht.



Unterkircher erläutert die genaue Funktionsweise dieses Impfkarussells und führt dabei zugleich in die Geschichte der Schutzpockenimpfung ein. Diese begann um 1800 in England und wurde zu einer der großen Erfolge der Medizin des 19. Jahrhunderts.



Denn rund hundert Jahre später war die Pockensterblichkeit in den meisten europäischen Staaten tatsächlich gegen Null gesunken. Tödliche Epidemien traten nur noch in Ausnahmesituationen auf.



Die halbstündige Mittagsvisite findet im Seminarraum „Christa Habrich“ statt. Der Eintritt ist frei. Aufgrund der aktuellen Beschränkungen ist die Teilnahme nur nach vorheriger Anmeldung an der Museumskasse unter der Telefonnummer (08 41) 3 05-28 60 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein., möglich.



Im Museum muss ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden – auch während der Veranstaltung. Bei entsprechender Nachfrage wird die Mittagsvisite am selben Tag um 13:30 Uhr wiederholt.