Mind the Gap! Zwischen bekannten und neuen Räumen



Neue Ausstellung im Museum für Konkrete Kunst.

(ir) Am Samstag, 5. September 2020 um 19:00 Uhr eröffnet das Museum für Konkrete Kunst zusammen mit der Stiftung für Konkrete Kunst und Design die neue Ausstellung „Mind the Gap! Zwischen bekannten und neuen Räumen“. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die Räumlichkeiten der ehemaligen Donaukaserne, in der sich das Museum befindet. Zwölf Künstlerinnen und Künstler aus Deutschland und ganz Europa haben ortsspezifische Kunstwerke geschaffen, die sich mit der Architektur des Gebäudes auseinandersetzten. Die Ausstellung ist bis 11. April 2021 zu sehen.



Im Hinblick auf den Umzug des Museums in die hergerichtete historische Gießereihalle nimmt die Ausstellung Abschied von der Tränktorstraße, die nun fast dreißig Jahre unterschiedlichen Direktoren/-innen und Kuratoren/-innen als Ausstellungshaus diente. Vor dem Auszug wird noch einmal das gesamte Haus mit der Ausstellung „Mind the Gap!“ bis in den letzten Winkel bespielt. Das geschieht nicht durch klassische Malerei oder Skulpturen, sondern durch Installationen, die vor Ort und exklusiv für das Haus entstehen.



Auch Flächen, die in manchen Fällen vielleicht auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich wirken, bekommen nun eine Bühne. Triste Ecken werden zum bunten Spektakel und dort wo Leere herrschte, entstehen raumgreifende Werke, die neue Blickachsen aufmachen. Räume werden dekonstruiert und neu zusammengefügt oder so verfremdet, dass ihre Wirkung völlig verändert wird. Architektonische Details des Gebäudes werden von den Kunstwerken aufgegriffen und so in den Fokus gerückt. Die bekannten Räume bekommen so ein ganz neues Erscheinungsbild.



Was der treue Museumsbesucher glaubt zu kennen, wird ihm ungewöhnlich vor Augen geführt. Damit wird die besondere Architektur der Donaukaserne gewürdigt. Das Museum wird zu einem lebendigen Komplex, in dem sich ungewöhnliche Wechselwirkungen zwischen den einzelnen künstlerischen Positionen entwickeln. Es entstehen Erlebnisräume, die die Kunst mit dem Ausstellungsraum verschmelzen lassen. Die Ausstellung zeigt die Institution Museum als Inspirations- und Erlebnisort.



Damit wird ebenfalls ein Vorgeschmack auf das gegeben, was den Besucher im Neubau erwartete: ein Raum für Kreativität und Innovation.
„Mind the Gap!“ repräsentiert den Übergang zwischen Bekanntem zu Unbekanntem. Damit ist das alte Gebäude im neuen Look genauso gemeint wie der Umzug in den Neubau. Die Ausstellung würdigt am Ende einer Ära den langjährigen Standort des MKK und richtet den Blick nach vorne auf eine spannende Zukunft.



Ausstellende Künstlerinnen und Künstler:
• Annegret Bleisteiner, München
• Marco Casentini, Mailand
• Jacob Dahlgren, Stockholm
• Vanessa Henn, Stuttgart
• Katharina Hinsberg, Neuss
• Erika Hock, Köln
• Markus Krug, München
• Karim Noureldin, Lausanne
• Jan van der Ploeg, Amsterdam
• Marleen Sleeuwits, Den Haag
• Esther Stocker, Wien
• Thomas Trum, Hertogenbosch



Künstleredition der Stiftung für Konkrete Kunst und Design



Die Stiftung für Konkrete Kunst und Design bringt zur Ausstellung „Mind the Gap!“ eine exklusive Künstleredition des Schwedischen Künstlers Jacob Dahlgren heraus. Damit verflogt die Stiftung ihren Zweck der Förderung von Konkreter Kunst. Die Edition, mit einer Auflage von hundert Stück, ist im Museumshop sowie online erhältlich.



Aufgrund der geltenden Hygieneauflagen kann keine gewöhnliche Art and Beat Party stattfinden, daher eröffnet das MKK die Ausstellung mit einer Art and Beat revised im Außenbereich. Ausgerichtet vom Museum, der Stiftung und Audi ArtExperience bilden die Mitmach-Aktionen Shifting Dimensions Wackelbilder mit Michael Campos Viola, der Foodtruck und die Bar der Genuss Spezl und Musik den Auftakt der Ausstellung.



Der Einlass in das Museum erfolgt ab 18:30 Uhr, für eine begrenzte Besucherzahl, im Halbstundentakt, mit jeweils einer kurzen Einführung. Die Reservierung des gewünschten Zeitfensters kann vorab oder noch am Abend über ein Onlinebuchungssystem vorgenommen werden.



Nachdem 1981 die Stadt Ingolstadt die Sammlung von Eugen Gomringer angekauft hatte, erhielt die Sammlung 1992 ihr eigenes Museum. Die Donaukaserne aus dem 18. Jahrhundert in der Tränktorstraße wurde vom Münchner Architekturbüro Claus und Forster behutsam als Museum umgebaut. Bald zeigte sich jedoch, dass die Kapazitäten für die stetig wachsende Sammlung und den Ausstellungsbetrieb nicht ausreichen würden.



Die Diskussionen um einen Neubau fingen bereits in den 1990er Jahren an und führten 2012 zu einer Einigung auf die historische Gießereihalle auf dem ehemaligen Gelände der Fabrik Schubert und Salzer (Schubsa) bzw. der ehemaligen Königlich Bayerischen Geschützgießerei, eine hundert Meter lange Backsteinhalle, deren Umbau am 7. Juni 2016 begann und voraussichtlich 2022 fertiggestellt wird.



Das Museum ist von Dienstag bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr

Der Eintritt beträgt 5 Euro / ermäßigt 3 Euro.