Nach langer Konzertpause wie am Beginn der Karriere



Langsam geht es wieder los mit der Kunst und Kultur in Ingolstadt: Sarah Lesch gastierte in der Neuen Welt.

(as) Die Neue Welt hat die Situation genutzt und die urige Kneipe renoviert, ohne dabei den ursprünglichen Charme zu verlieren. Viele kultige Einrichtungsgegenstände wurden übernommen und stilvoll in Szene gesetzt. So kamen am Mittwoch rund 50 Gäste zu Sarah Lesch, eine Vollblut-Musikerin und Liedermacherin aus Thüringen.



Es fühlte sich nach der langen Konzertpause für die Künstlerin an, wie am Beginn ihrer Karriere. Davon bemerkte das Publikum aber nichts, kleine Fehlerchen wurden von ihr charmant und humorvoll kommentiert und fielen nicht weiter auf. Zwischen den einzelnen Songs, die Lesch aus ihrem breiten Portfolio gut gewählt hatte, erzählte sie, wie es ist, auf Tour zu sein, mehr Fernfahrer als Musiker, um ihre Worte treffend zu zitieren.



So thematisierten sie die Affäre zu einem leidenschaftlichen Bestatter aus der Uckermark, der ihr ganz besonders romantische Geschenke machte, wie beispielsweise einen Akkuschrauber. Dabei hat das Musikhören auch eine tiefgründige, ernste Seite. Sie beschrieb einfühlsam, wie es sich anfühlt, als Mutter ein Kind ins Bett zu bringen, obwohl man erhebliche Sorgen mit sich herumträgt.



Auch der Titel ihres neuen Albums wurde bei einem Intro thematisiert. So hatte sie einen Song, der Transfrau Marsha P. Johnson gewidmet ist, die als Sexworkerin in New York lebte und deren Ermordung bis heute ungeklärt ist. Um das Publikum am Ende noch einmal richtig aus der Reserve zu locken, beschwor Sarah Lesch es, sich zu einer feministischen Ska Band zu formieren. Großes Lob geht zuletzt an den Tontechniker, der für eine wirklich perfekte Abstimmung sorgte.

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