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(ir) Diesmal: Der Gräberton. Melancholische Musik für Glasharmonika.

Im Deutschen Medizinhistorischen Museum endet am kommenden Mittwoch, 30. November, die Veranstaltungsreihe „November. Abschied nehmen“ mit einem melancholisch stimmenden Klangerlebnis: Bruno Kliegl lässt um 19:00 Uhr in der Alten Anatomie den „Gräberton“ der Glasharmonika erklingen.



Für ein Konzert im November, der traditionell auch der Totenmonat genannt wird, lässt sich kaum eine schönere Kulisse denken, als die „Alte Anatomie“ in Ingolstadt. Die Glasharmonika hat ohnehin eine Affinität zu Nachtwanderungen im Tempo Adagio. Ihren Klang hat C. F. D. Schubart als „Gräberton” empfunden und Beethoven folgerichtig als Musik für eine Begräbnisszene verwendet. Der Arzt Franz Anton Mesmer hat als Glasharmonikaspieler seine Patienten erst in die Krise hinein, dann durch sie hindurch und schließlich wieder aus ihr hinausgeführt.

Dieser Abend ist ein Gang durch die Nacht zum Licht, bevor das Gebäude in seinen Winterschlaf fällt, wie lange auch immer er sein mag. Zu den Weggefährten gehören Mozart, Gluck, Schumann und Schubert. Stichwortgeber sind E.T.A. Hoffmann, Jean Paul und andere.



Bruno Kliegl ist einer der wenigen Glasharmonikaspieler Europas. Er studierte Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik an der Universität Augsburg. Seit 1995 tritt er als Glasinstrumentalist auf. Kliegl spielt sowohl das historische Gläserspiel (in England bekannt als Musical Glasses) und die berühmte, von Benjamin Franklin um 1760 entwickelte Glasharmonika, als auch das moderne Verrophon, das Sascha Reckert 1984 erfand. Er widmet sich der Aufgabe, die Originalliteratur für Glasinstrumente wiederzubeleben und Werke anderer Epochen für Glas zu erschließen. Er unternimmt deshalb für seine Auftritte eingehende musik- und kulturhistorische Recherchen. Er arbeitet mit zeitgenössischen Komponisten und wirkte bei zahlreichen Uraufführungen von Kompositionen für Glasinstrumente mit. Als Solist und Kammermusiker, in Konzerten oder als Bühnenmusiker setzt er sich in verschiedenen Ländern für die Glasinstrumente ein.

Der Eintritt beträgt 5 Euro. Es findet kein Vorverkauf statt. Freie Platzwahl.