Sammlung kommt nach Ingolstadt


 
Von Carl Spitzweg bis zur Kaiserin Sisi. Kunst und Kunsthandwerk des 19. Jahrhunderts. 

(ir) Eine großartige Sammlung von Gemälden des Malers Spitzweg und Eduard Schleich d.Ä., Kunst und Kunsthandwerk des 19. Jahrhunderts kommt von 28. Mai bis 5. November nach Ingolstadt. Letztes Jahr unterzeichnete Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel den Dauerleihvertrag und stellte die Planung einer großen Ausstellung eines repräsentativen Teils der Sammlung Werner Friedrich Ott im Stadtmuseum vor.

Carl Spitzweg zählt zu den renommierten Malern des 19. Jahrhunderts. Er verbrachte einige Zeit auch in Ingolstadt und konnte das Entstehen der Festungsbauten verfolgen. In seinem Skizzenbuch finden sich auch Ingolstädter Motive. Wichtige Arbeiten seines Malerfreundes Eduard Schleich d.Ä. vervollständigen die Gemäldesammlung.



Der Begriff des Biedermeier und Historismus fasst Kunstströmungen zusammen, die in der Zeit des ausgehenden 18. Jahrhunderts bis ins späte 19. Jahrhundert die noch heute spürbaren Veränderungen und Umwälzungen widerspiegeln.

Ausgehend von den Napoleonischen Kriegen bis hin zu der Katastrophe des 1. Weltkrieges verändern sich die politische Landschaft, das wirtschaftliche System und die Lebensumstände der Menschen ganz allgemein. In der Kunst wird diese Neuorientierung, aber auch Verunsicherung, dargestellt.

Gerade im Kunsthandwerk finden sich innovative Strömungen, die sich aus der Herstellung von Unikaten wegbewegten hin zur industriellen Fertigung von massenhaften „Unikaten“.



Europa hat sich zwar nach 1815 in unterschiedliche politische und wirtschaftliche Richtungen entwickelt, aber im Historismus ein länderübergreifendes Kunsthandwerk gefunden: Frankreich, England und Deutschland gehören zu den wichtigen Ländern. Es entstehen Möbel, Gläser, Geschirr, Besteck, Tischdekor, Vasen, Kästchen, Pokale und Figuren mit der Formensprache vergangener Epochen. Materialien wie Elfenbein werden aufgegriffen und wieder in sakralen Kontext gestellt. Email und Glas erleben eine Renaissance, werden in aufwendigen Schiffspokalen komponiert.

Die Produktion von Schmuck – Colliers, Ringe, Armbänder – erinnert an die Formen der Renaissance und des Rokoko. Uhren sind geschmückt mit Schäferszenen des Louis XV.

Das Ensemble der Sammlung Werner Friedrich Ott zeigt den passionierten Sammler einer Epoche des Kunsthandwerks, deren Wertschätzung erst in neuer Zeit wieder erkennbar ist. Es zeigt wichtige Vertreter des Kunsthandwerks, wichtige Bereiche und Themen. Die Spitzweg-Gemälde zählen zu den herausragenden privaten Sammlungen.