Fleißers Vorliebe für kostbare Stoffe ist auf den Banderolen im neu sanierten Marieluise-Fleißer-Haus für alle Besucher nachvollziehbar.
(ir) Fleißers Neffe und Nachlassverwalter Klaus Gültig entschloss sich nun, die Stoffe auch im Original dem Zentrum Stadtgeschichte für den Fleißer-Bestand zu überlassen.
In sieben Koffern waren die Schätze – Tüten mit Stoffresten, Stoffbahnen, zugeschnittene oder geheftete und nicht mehr fertig gestellte Kleidungsstücke – gelagert. Die Palette reicht von leichten Sommerstoffen bis zu schweren Wollstoffen in Blumen- oder geometrischen Mustern. Fleißer wählte mit Bedacht und Geschmack aus und war dafür auch zu finanziellen Opfern bereit.
Ihr fachmännisches Auge nutzte sogar ihr Verlobter und späterer Ehemann Josef, genannt Bepp, Haindl, als er ihr 1928 schrieb, sie möge ihm für die Laden- und Schaufensterausstattung farbigen Indanthren- und farbigen Damaststoff besorgen.
Die Nähutensilien kamen vornehmlich aus München, meist von Fleißer selbst besorgt. Sie trug bevorzugt Kleider und zweiteilige Kostüme. Da die Schultern nicht geradlinig waren, wurde mit Polstern ein wenig ausgeglichen.
Das Foto zeigt von links Beatrix Schönewald, Leiterin des Stadtmuseums, Klaus Gültig, Kulturreferent Gabriel Engert, Doris Wittmann, Fleißer-Haus, und Jürgen Halm, Restaurator der städtischen Museen.