Neue kostenlose Telefonnummer des „Krisendienst Psychiatrie“



(08 00) 6 55 30 00: Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern ist unter dieser neuen, kostenlosen Rufnummer rund um die Uhr erreichbar. 

(ir) Die Nummer ist bayernweit geschaltet. Die Anrufenden werden automatisch zu der für ihren Aufenthaltsort zuständigen Leitstelle weitergeleitet. Der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern ist damit Teil des Netzwerks Krisendienste Bayern für die sieben Bezirke, das am Montag, 1. März 2021 ebenfalls an den Start ging.



„Mit der kostenlosen und bayernweit einheitlichen Rufnummer bauen wir Barrieren ab“, sagte Bezirkstagspräsident Josef Mederer. „Es ist mir ein Herzensanliegen, dass der Krisendienst auch für Menschen, bei denen das Geld knapp ist, kostenfrei und schnell erreichbar ist.“



Mit dem 1. März 2021 wurde der Krisendienst Psychiatrie Oberbayern Teil des Verbundes Krisendienste Bayern (www.krisendienste.bayern). Der Freistaat Bayern verfügt damit flächendeckend als erstes Bundesland über sieben regional auf Bezirksebene gegliederte psychiatrische Krisendienste, die über eine einheitliche Nummer verfügbar sind und die Anrufenden zur für ihren Aufenthaltsort zuständigen Leitstelle routen.



Die Hilfeangebote des Krisendienstes Psychiatrie Oberbayern sind in das regionale sozialpsychiatrische, ambulante und stationäre psychiatrische Netzwerk integriert. Die Leitstelle ist täglich rund um die Uhr erreichbar. Ihre Mitarbeitenden hören zu, fragen nach und suchen mit den anrufenden Menschen nach Wegen aus der Krise. Bei Bedarf vermittelt die Leitstelle persönliche Beratungstermine bei den regionalen Sozialpsychiatrischen Diensten sowie ambulante und stationäre Behandlungsangebote.



Mobile Einsatzteams unterstützen Menschen in schweren Notlagen mit Hausbesuchen. Hier steht eine weitere zentrale Verbesserung an: Die mobilen aufsuchenden Krisenteams sind seit Montag, 1. Februar 2021 in Ingolstadt und den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen an der Ilm (Region 10), in Stadt und Landkreis München sowie Stadt und Landkreis Rosenheim rund um die Uhr an 365 Tagen im Einsatz.



Klar geregelt ist beim Krisendienst auch die Zusammenarbeit mit der Polizei. Es ist vereinbart, dass die Polizei bei kritischen Notlagen wie Suizidgefährdungen den Bereich Krisendienst Psychiatrie Oberbayern hinzuzieht. Durch die frühzeitige Deeskalation mit Unterstützung der Einsatzteams des Krisendienstes lassen sich Zwangseinweisungen in psychiatrische Kliniken vermeiden.

Die Leitstelle erreichten im Jahr 2020 rund 30.000 Anrufe – Tendenz steigend. Die aufsuchenden Teams hatten 1.900 mobile Einsätze. Seit Beginn der Covid-19-Pandemie wenden sich durchschnittlich pro Tag bis zu rund 170 Menschen an den Krisendienst.