Rücken in Bayern: ein Viertel weniger Fehltage als im Bund


 
Im vergangenen Jahr kamen in Bayern wegen Rückenschmerzen im Schnitt 104 Krankheitstage auf 100 Erwerbspersonen - zwei Tage weniger als im Vorjahr. 

(ir) „Das waren rund 24 Prozent weniger Fehltage als im Bund mit 129 Tagen“, sagt Christian Bredl, Leiter der Techniker Krankenkasse (TK) in Bayern. Er veröffentlichte heute zum Tag der Rückengesundheit am 15. März die Daten des TK-Gesundheitsreports 2020. Bei „Rücken“ liegt Bayern bundesweit auf Platz zwei knapp hinter Baden-Württemberg mit 100 Fehltagen auf 100 Erwerbstätige.

Die Kliniken nahmen 2018 bei den bayerischen Bürgern über 112.000 Operationen an Rücken, Wirbelsäule oder Bandscheibe vor. Die Zahl der Eingriffe lag damit etwa so hoch wie im Vorjahr. Bredl rät jedem Patienten, sich vor der Operation intensiv zu informieren, denn: „rund 80 Prozent aller vorgeschlagenen Eingriffe am Rücken sind nicht indiziert.“ Das zeigen die Ergebnisse des TK-Projekts „Zweitmeinung Wirbelsäulen-OP“, bei dem bundesweit bereits rund 2.500 Patienten teilgenommen haben.



Jeder Eingriff belastet den Körper und ist auch mit Risiken verbunden. „Eine Zweitmeinung unterstützt den Patienten, eine unnötige Operation zu vermeiden“, so der TK-Bayernchef. „Dabei wird auch unser Gesundheitssystem entlastet, das aufgrund der Situation rund um den Coronavirus aktuell stark unter Druck steht.“

Die Kurzformel für den bayerischen Gesundheitsreport 2020 lautet dieses Jahr: mehr seelische Krankheiten und weniger Probleme mit dem Muskel-Skelett-Bereich wie Rückenschmerzen.



Mit durchschnittlich 240 Arbeitsunfähigkeitstagen je 100 Erwerbspersonen verzeichnen Depressionen, Anpassungsstörungen und Co. ein Plus gegenüber dem Vorjahr von rund fünf Prozent. Sie lösen damit in Bayern den ewigen Spitzenreiter Muskel-Skeletterkrankungen erstmals in diesem Jahrtausend ab. Hier gingen die rechnerischen Fehlzeiten um rund drei Prozent auf 228 Arbeitsunfähigkeitstage je 100 Erwerbspersonen zurück.

Bundesweit waren die Fehlzeiten je Erwerbsperson aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen um knapp 16 Prozent, bei psychischen Beschwerden sogar um 17 Prozent höher als in Bayern.