Zahl der behandlungsbedürftig übergewichtigen Erwachsenen angestiegen



Behandlungsbedürftiges Übergewicht in Ingolstadt ist etwa gleich häufig wie in ganz Bayern.

(ir) Zwischen 2018 und 2021 verzeichnet die AOK Bayern einen deutlichen Anstieg des behandlungsbedürftigen Übergewichts. „Die Adipositas, also starkes Übergewicht, ist in den vergangenen vier Jahren bei unseren erwachsenen Versicherten bayernweit um rund vier Prozent und bei den AOK-versicherten Kindern und Jugendlichen um 13,5 Prozent angestiegen“, fasst Miriam Hofbeck, Gesundheitsexpertin bei der AOK in Ingolstadt das Ergebnis der aktuellen AOK-Auswertung zusammen. In Bayern waren 2021 knapp 14,2 Prozent der erwachsenen AOK-Versicherten sowie 4,8 Prozent der versicherten im Kindes- und Jugendalter stark übergewichtig.



Ganz ähnlich sieht es laut Miriam Hofbeck in Ingolstadt aus. 2021 stellten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte in der Stadt Ingolstadt bei 13,52 Prozent der erwachsenen AOK-Versicherten die Diagnose Adipositas, bei den Kindern und Jugendlichen waren es 5,38 Prozent.



„Damit lag die Stadt Ingolstadt 2021 bei den Erwachsenen etwa im sowie auch bei Kindern und Jugendliche etwa im bayerischen Durchschnitt“, sagt Miriam Hofbeck.



Leider hätten sich die Zahlen seit 2018 negativ entwickelt. Das bedeutet bei den Erwachsenen zwischen 2018 und 2021 ein Plus von 6,53 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Adipositas, bei den Kindern und Jugendlichen (ebenfalls) ein Plus von 16,54 Prozent.



„In Bayern zeigt sich bei den Erwachsenen in Bezug auf die Adipositas ein Nord-Süd-Gefälle, das wir schon von den Indikationen Diabetes mellitus Typ 2 und Koronare Herzerkrankung kennen“, sagt Miriam Hofbeck. Die höchste Adipositas-Häufigkeit ist jeweils im Norden Bayerns zu finden: Spitzenreiter ist die Stadt Hof mit 22,8 Prozent von Adipositas betroffenen AOK-versicherten Erwachsenen im Jahr 2021, gefolgt von den Landkreisen Haßberge (20,4 Prozent) und Hof (20 Prozent). Die drei Kreise mit der niedrigsten Adipositashäufigkeit der Erwachsenen liegen alle im Süden Bayerns: Dies sind die Landkreise Starnberg (8,6 Prozent), Miesbach (10,3 Prozent) und Garmisch-Partenkirchen (10,5 Prozent). Bei den AOK-versicherten Kindern und Jugendlichen ist dieses Gefälle allerdings deutlich geringer ausgeprägt.



„Die Weichen für eine Adipositas werden meist schon im frühen Kindesalter gestellt“, so Miriam Hofbeck. Prävention sei daher ein wichtiger Faktor. Die AOK Ingolstadt engagiert sich deshalb mit verschiedenen Präventionsprogrammen, die bei Kindern und Jugendlichen die Gesundheitskompetenz für gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung fördern sollen.



Diese Themen bringt die AOK mit „JolinchenKids“ in die Kindertagesstätten im Freistaat. In Schulen ist die Gesundheitskasse zum Beispiel mit dem AOK-Zuckerkompass, der „GemüseAckerdemie“ oder der „Philipp Lahm Schultour“ präsent.