Die Abgehobenen - Wie die Eliten die Demokratie gefährden


 
Ein glasklarer Abend mit Prof. Michael Hartmann. Vortrag und Diskussion zu „Hunger & Gier“.

(ir) In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die soziale Herkunft von Politikern stark verändert, der Arbeiteranteil ist deutlich gesunken und der Akademikeranteil gestiegen. Es zeigt sich eine mehrheitlich gehobene soziale Herkunft und eine somit immer stärker von der Normalbevölkerung abgehobene Lebenslage der Elitenmitglieder. Dieser Kreis der Machteliten übt den größten Einfluss auf wichtige Entscheidungen aus, von den viele oder alle Mitglieder einer Gesellschaft betroffen sind. Ihre Politik begünstigt durch ihr Handeln und ihre Entscheidungen die Reichen und Wohlhabenden des Landes. Je reicher Personen in der Oberschicht aufgewachsen sind, umso weniger können sich diese mit sozialen und gesellschaftlichen Ungerechtigkeiten identifizieren und haben eine andere Wahrnehmung, die sie, fatalerweise, für die einzig sinnvolle halten.



„Die Eliten haben sich - in einem bestimmten historischen Zeitraum - immer mehr von der Bevölkerung entfernt, sowohl was ihre soziale Herkunft angeht als auch ihr Denken und Handeln“, findet Soziologe und Friedensaktivist Michael Hartmann. Folge dieser Entwicklung ist eine zunehmende soziale Spaltung der Gesellschaft, Politikverdrossenheit und ein gefährlicher Aufschwung des Rechtspopulismus in vielen westlichen Ländern. Um dies zu verhindern, ist ein radikaler und konsequenter Politikwechsel in Richtung soziale Gerechtigkeit dringend erforderlich. Die Eliten, vor allem die politische, müssen sozial wieder wesentlich offener werden.



Die Abgehobenen - Wie die Eliten die Demokratie gefährden findet am Donnerstag, 12. März 2020 um 20:00 Uhr im Kleinen Haus des Ingolstädter Stadttheaters statt.

Der am 24. August 1952 in Paderborn geborene Michael Hartmann ist ein deutscher Soziologe. Hartmann war bis 2014 Professor für Soziologie mit den Schwerpunkten Elitesoziologie, Industrie- und Betriebssoziologie sowie Organisationssoziologie an der Technischen Universität Darmstadt. Er ist seinem Selbstverständnis nach Sozialist und Kritiker der deutschen Gegenwartsgesellschaft.