Glasdiaserie „Hygiene“ bei der Mittagsvisite


 
Bei der kommenden Mittagsvisite wird eine Lichtbildreihe zur Tuberkulosebekämpfung beleuchtet.

(ir) In der halbstündigen Mittagsvisite am Dienstag, 12. Juni um 12:30 Uhr beleuchtet Dr. Alois Unterkircher die Hintergründe einer Lichtbildreihe zur Tuberkulosebekämpfung, die um 1926 von den Werkstätten des späteren Deutschen Hygiene-Museums in Dresden angefertigt wurde. Ein Glasdiapositiv aus dieser Serie, der „tuberkulöse Huster“, ist als Reproduktion in der aktuellen Sonderausstellung „Radiologie im Nationalsozialismus“ zu sehen. Der Eintritt ist frei.



Diese Werkstätten wurden im Vorfeld der 1911 in Dresden veranstalteten Internationalen Hygiene-Ausstellung eingerichtet. Neben anatomischen Präparaten und Wachsmoulagen stellte man bald auch zahlreiche Glasdiaserien zu zeitgenössischen Infektionskrankheiten her, mit denen die Bevölkerung über gesundheitsrelevante Themen aufgeklärt werden sollte. Viele der 1911 gezeigten Modelle wanderten später in die Dauerausstellung des 1930 eröffneten Hygiene-Museums.



Dr. Unterkircher beleuchtet die Geschichte dieser bedeutenden Werkstätten und zeigt, wie sich das Hygiene-Museum nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 zunehmend in den Dienst von Eugenik und Rassenhygiene stellte.