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Forschungsprojekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ – ein Zwischenbericht.
(ir) Am Donnerstag, 18. Januar 2024, um 19:00 Uhr lädt das Zentrum Stadtgeschichte zum Vortragsabend ein. Die Teilnahme kostenlos.
Der 18. Januar erinnert an die erste Deportation von Patienten der Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar in eine Tötungsanstalt im Rahmen der Gasmordaktion „T4“. Das Projekt „Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt“ am Stadtarchiv erforscht auch die Biografien von Opfern der NS-Eugenik.
Bei der Veranstaltung berichten Projektmitarbeiterinnen von ihren bisherigen Rechercheergebnissen. Eine thematische Einordnung der durch Agnes Krumwiede und Juliane Günther vorgestellten Opferbiografien übernimmt der renommierten Psychiater und Arzt Prof. Dr. Michael von Cranach.
Ein Opfer der nationalsozialistischen Patientenmorde ist die am 10. Oktober 1904 in Oberhaunstadt geborene Therese Haberl, die mit der Chromosomenanomalie Trisomie 21 lebte und in der elterlichen Landwirtschaft arbeitete. 1936 kam sie erstmals als Patientin in die Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar. Nachdem die Aktion „T4“ 1941 von kirchlicher Seite scharf kritisiert worden war, starben die Menschen in den Heil- und Pflegeanstalten weiterhin.
Nun jedoch im Verborgenen – in der Folge von Medikamentenüberdosierung, Hunger und gezielter Vernachlässigung. Therese Haberl wurde am 31. Januar 1942 in das als „Siechenstation“ bezeichnete Haus 10 in Eglfing-Haar eingewiesen. Dass sie sich dort mit Tuberkulose infizieren könnte, nahmen die Ärzte billigend in Kauf. Bereits am 29. März des gleichen Jahres ist sie dort an einer Lungenentzündung verstorben.
Etwa 100 Betroffene aus Ingolstadt und Region konnten mittlerweile recherchiert werden. Wer ein Opfer in seiner Familie vermutet, kann am Rande der Veranstaltung die Referentinnen ansprechen.
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