67 Prozent der Frauen in Deutschland leiden unter Menstruationsschmerzen

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Eine Forsa-Erhebung machte Mangel an Wissen sowie an Verständnis in der Bevölkerung deutlich.

(rr) Zum Tag der Endometriose am 29. September hat der AOK-Bundesverband eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa zum Thema Menstruationsschmerzen veröffentlicht. Der Erhebung zufolge sind zwei Drittel der menstruierenden Frauen (67 Prozent) im Alter von 14 bis 50 Jahren davon betroffen, fast ein Drittel (28 Prozent) von ihnen sogar so stark, dass sie in jedem Zyklus Schmerzmittel einnehmen. 18 Prozent der Frauen gaben an, sich in den letzten 12 Monaten auf Grund der Schmerzen mindestens einmal krankgemeldet zu haben.



Starke Menstruationsbeschwerden, Schmerzen im Unterleib mit Ausstrahlung in den Rücken sowie beim Geschlechtsverkehr, Magen-Darm-Beschwerden und Erschöpfung können auf Endometriose hinweisen. Dabei siedelt sich gebärmutterschleimhautartiges Gewebe außerhalb der Gebärmutter an. In der Umfrage konnten dies nur 20 Prozent in der Gesamtbevölkerung ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten als mögliche Ursache nennen. 71 Prozent fiel gar kein Grund für starke Regelschmerzen ein: Bei den Frauen sind es 54 Prozent, bei Männern 89 Prozent.



„Die Umfrage zeigt, dass es viel Unwissenheit und Unverständnis in der Gesellschaft beim Thema Menstruationsschmerzen gibt“, sagt AOK-Vorstandsvorsitzende Dr. Carola Reimann. „Dass mehr als jeder dritte der befragten Männer und Frauen denkt, dass Menstruierende da einfach durch müssen und 28 Prozent der Frauen selbst starke Schmerzen für normal halten, zeigt, dass dieses Thema in der Öffentlichkeit viel stärker adressiert werden muss. Leichte Beschwerden können natürlich normal sein, aber ausgeprägte Schmerzen sind keine Lappalie und dürfen nicht heruntergespielt oder tabuisiert werden.“



Diese Forderung unterstützt auch die Mehrheit der Frauen: 66 Prozent würden es begrüßen, wenn das Thema eine größere Aufmerksamkeit bekäme. Insgesamt 41 Prozent der von Schmerzen Betroffenen gaben an, sich schon einmal unwohl dabei gefühlt zu haben, über ihre Beschwerden zu sprechen.



Wissenslücken bei Regelschmerzen und Endometriose
Um den Wissensstand in der Bevölkerung zu möglichen Ursachen von starken Menstruationsschmerzen zu ermitteln, sollten die Befragten ohne vorgegebene Kategorien antworten. Die Mehrheit der Männer und Frauen in allen Altersgruppen konnte keinen Grund nennen. Am häufigsten wurde noch Endometriose aufgezählt, von 33 Prozent der Frauen und 6 Prozent der Männer. Weitere mögliche Ursachen wie Myome (gutartige Wucherungen, die aus Muskelzellen und Bindegewebe bestehen und sich in oder an der Gebärmutter befinden können) und die Kupferspirale wurden kaum erwähnt.



Über den eher geringen Kenntnisstand sind sich gerade junge Frauen bewusst: 46 Prozent der 14- bis 29-Jährigen gaben an, sich nicht gut über Menstruationsschmerzen aufgeklärt zu fühlen. 44 Prozent der von Regelschmerzen betroffenen 14- bis 29-Jährigen sagten zudem, dass die Schmerzen sie belasten, sie aber nicht wissen, wie sie die Situation verbessern können.



Reimann sagte dazu: „Diese Wissenslücken tragen mit dazu bei, dass Betroffene nicht die nötige Hilfe erhalten. So war auch 27 Prozent der befragten Frauen, die schon einmal von Endometriose gehört haben, nicht bewusst, dass diese unbehandelt zu Unfruchtbarkeit führen kann. Wer ausgeprägte Beschwerden hat, sollte diese auf keinen Fall einfach hinnehmen oder dauerhaft im Alleingang mit Schmerzmitteln bekämpfen, sondern sich ärztlichen Rat suchen.“



Hilfsangebote der AOK speziell für junge Betroffene bis 29 Jahre
Um Betroffenen mit Menstruationsschmerzen zu helfen, hat die AOK eine bundesweite Kampagne unter dem Motto „Starke Regelschmerzen sind nicht normal“ ins Leben gerufen. Auf der Webseite www.aok.de/regelschmerzen stehen zahlreiche medizinische Informationen und Experten-Tipps zur Verfügung.



Das Angebot richtet sich besonders an Frauen von 14 bis 29 Jahren. Darüber hinaus bietet die Gesundheitskasse auch Online-Live-Vorträge mit einer Psychologin zum besseren Umgang mit psychischen und physischen Menstruationsbeschwerden an. Interessierte können sich hier anmelden: https://bit.ly/4c4dDpT. Das Angebot gilt auch für Nicht-AOK-Versicherte.









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