Rund 70 Polizisten durchsuchten heute Morgen mehrere Objekte. Drei Männer wurden dabei festgenommen. Gegen sie wurde inzwischen Haftbefehl erlassen.
(ir) Beamte der Kriminalpolizeiinspektion Oberbayern Nord, die von Kräften zweier Spezialeinheiten unterstützt wurden, vollzogen in den frühen Morgenstunden des heutigen Donnerstags drei Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse für mehrere Objekte im Landkreis Pfaffenhofen und Donau-Ries. Die ermittlungsführende Staatsanwaltschaft Augsburg hatte die notwendigen Beschlüsse beim dortigen Amtsgericht erwirkt. „Hintergrund sind monatelange Ermittlungen wegen gemeinschaftlichen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, strafbar als Verbrechen im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes“, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.
Die drei Beschuldigten aus Nigeria im Alter von 29, 30 und 37 Jahren sind aus Sicht der Ermittler dringend tatverdächtig, einen schwunghaften Handel mit größeren Mengen von Marihuana betrieben zu haben. „Im gewollten Zusammenwirken beschafften und verkauften die Tatverdächtigen die Drogen gewinnbringend“, so der Polizeisprecher weiter.
Im Mai dieses Jahres stellten Bundespolizei und Zollfahndungsamt München in Kiefersfelden bei der Einreisekontrolle eines Fernbusses aus Rom im Koffer zweier Drogenkuriere rund acht Kilogramm Marihuana sicher. Das Betäubungsmittel war für die drei nun verhafteten Nigerianer bestimmt. Zur geplanten Übernahme in München kam es aber dann nicht mehr, denn die Kuriere aus Nigeria wurden festgenommen. Das Strafverfahren gegen die Schmuggler wird von der Staatsanwaltschaft Traunstein geführt.
Offensichtlich überrascht, konnten heute Morgen alle drei Beschuldigten in ihren zugewiesenen Asylunterkünften südlich von Ingolstadt und östlich von Nördlingen widerstandslos festgenommen werden. Rund 70 Polizeibeamte waren an drei Objekten eingesetzt. Insgesamt drei Kilogramm Marihuana, mehrere Mobiltelefone und Tablets wurden sichergestellt. Die Verhafteten wurden zunächst zur erkennungsdienstlichen Behandlung zur Augsburger Kriminalpolizei verbracht, wo sie im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.
„Die Beschuldigten, die sich als Asylbewerber bereits längere Zeit in Italien aufhielten, stehen im Verdacht, Angehörige einer kriminellen Organisation in Nigeria zu sein, die ihren Aktionsraum nach Europa ausdehnte“, so der Polizeisprecher abschließend.