Die Ermittlungsgruppe „Mercystraße“ klärt Raubdelikt im Rauschgiftmilieu. Drei Männer sitzen in U-Haft.
(ir) Einer bei der Kriminalpolizeiinspektion Ingolstadt wegen schweren Raubs, Rauschgifthandels und versuchten Mordes gebildeten 13-köpfigen Ermittlungsgruppe gelang es, die am 15. Juni 2017 in der Ingolstädter Mercystraße begangene Raubtat aufzuklären.
Wie berichtet, raubte ein bislang unbekannter Täter am Donnerstag, 15. Juni 2017 gegen 21:00 Uhr in der Mercystraße einem 26-jährigen Mann die Umhängetasche und verletzte ihn mit einem Messer so schwer, dass er mit lebensbedrohlichen Verletzungen in einer Klinik behandelt werden musste. Der Verletzte ist inzwischen außer Lebensgefahr, obwohl ihm vier Stichverletzungen, davon zwei in den Oberkörper, zugefügt wurden.
Siehe: Räuber verletzt Opfer lebensbedrohlich
Die Ingolstädter Kriminalpolizei bildete zur Aufklärung der Tat die Ermittlungsgruppe „Mercystraße“, die seither unter Leitung von Erster Kriminalhauptkommissar Manfred Schallerer mit 13 ständig zugeordneten Beamten die Ermittlungen mit Nachdruck führte. Erste Erkenntnisse legten den Verdacht nahe, dass im Hintergrund der Tat ein Rauschgiftgeschäft stehen könnte. Im Zuge der intensiven Nachforschungen ließ sich dieser Verdacht erhärten. In einer Vernehmung räumte der Verletzte ein, am Tattag ein Treffen mit einem ihm Bekannten zur Abwicklung eines Rauschgiftgeschäftes vereinbart zu haben. Dabei kam es zu dem lebensgefährlichen Angriff durch einen, dem 26-Jährigen nicht bekannten, Täter.
Über die Aussage des Bekannten des Verletzten, einem 26-jährigen Mannes aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, dessen Wohnung die Kriminalbeamten in den frühen Morgenstunden des gestrigen Montags durchsuchten, konnte schließlich die Identität des Messerangreifers geklärt werden. Ein 25-Jähriger wurde gestern Abend in seiner Münchner Wohnung festgenommen. Dabei konnte auch die vermutliche Tatwaffe, ein Küchenmesser, sowie eine geringe Menge Marihuana sichergestellt werden. Nach Stand der Ermittlungen planten die beiden Tatverdächtigen gemeinsam, dem 26-jährigen Ingolstädter das Rauschgift, das dieser zum Verkauf anbot, zu rauben.
Auf Antrag der sachleitenden Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurde bereits am vergangenen Donnerstag Haftbefehl gegen den 26-jährigen Ingolstädter wegen des Verdachts des Rauschgifthandels erlassen.
Gegen die beiden am gestrigen Montag festgenommenen Tatverdächtigen stellte die Ingolstädter Staatsanwaltschaft ebenfalls Antrag auf Haftbefehl. Für den 26-Jährigen aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen lautet der Vorwurf auf Raub und Betäubungsmittelhandel. Dem 25-jährigen Münchner wird zudem versuchter Mord zur Last gelegt. Beide Tatverdächtige wurden heute dem Ermittlungsrichter am Ingolstädter Amtsgericht vorgeführt, der jeweils Untersuchungshaft anordnete.