Verletzte Feuerwehreinsatzkräfte nach Explosion


 
Am gestrigen Dienstag explodierte ein Wohnhaus im Ingolstädter Winklermühlweg. Dabei wurden fünf Einsatzkräfte der hiesigen Berufsfeuerwehr verletzt. 

(ir) Drei der verletzten Feuerwehrmänner befanden sich während der Explosion im Nahbereich des Hauses. Einer davon wurde verschüttet und musste geborgen werden. Die anderen zwei Einsatzkräfte wurden im Außenbereich von herumfliegenden Trümmerteilen getroffen. Vier Kollegen wurden mit Prellungen und Schürfwunden zur stationären Behandlung ins Ingolstädter Klinikum verbracht, zwei können das Krankenhaus am heutigen Mittwoch wieder verlassen. Ein Feuerwehrmann wurde vom Rettungshubschrauber mit schwereren Verletzungen in eine Klinik nach München geflogen.



Im Einsatz waren Kräfte von der Ingolstädter Berufsfeuerwehr sowie die Freiwilligen Feuerwehren Stadtmitte und Haunstadt. Darüber hinaus unterstützte die Freiwillige Feuerwehr aus Kösching mit einem Löschpulver-Spezialanhänger. Der Sanitäts- und Rettungsdienst war mit fünf Rettungswagen und mehreren Notärzten sowie Schnelleinsatzgruppen für Transport und Verpflegung bis in die Abendstunden an der Einsatzstelle. Auch das Technische Hilfswerk war mit Baufachberatern vor Ort. Bei längeren Einsätzen werden in der Feuerwache grundsätzlich Einsatzreserven gebildet, die im Laufe des Nachmittags auch abgerufen werden mussten, denn auf Höhe Etting ereignete sich ein schwerer Verkehrsunfall. Neben der Berufsfeuerwehr rückten dorthin auch die Freiwilligen Feuerwehren aus Wettstetten und Etting aus. Fast zeitgleich lief eine automatische Brandmeldung aus dem Ingolstadt Village ein. Die dazu alarmierten Freiwilligen Feuerwehren aus Mailing und Großmehring konnten aber schnell Entwarnung geben.



Im Nachgang zum Einsatz am Winklermühlweg wurde für alle beteiligten Kräfte am Abend in der Feuerwache ein „Defusing“ angeboten. Dabei handelt es sich um ein Angebot zur Reflexion und Stressbewältigung nach belastenden Ereignissen. „Als Feuerwehrmann weiß man natürlich, dass dieser Beruf oder dieses Ehrenamt immer ein gewisses Risiko mit sich bringt. Durch ständiges Training, gute Ausrüstung und manchmal das nötige Glück kann man sehr viel dafür tun, um immer gesund vom Einsatz zurückzukehren. Gestern reichte das alles leider nicht und die Kollegen wurden in eine Lage gebracht, die sich keiner wünscht. Man kann aber jetzt schon sagen, dass die Versorgung der Kollegen optimal gelaufen ist. Angefangen mit der Erstversorgung, dem Transport in die Krankhäuser und auch die innerklinische Behandlung unserer Kräfte. Wir alle hoffen auf baldige Genesung und auf eine schnelle Rückkehr in den Wachalltag“, erklärt Thomas Schimmer, Pressesprecher der Berufsfeuerwehr Ingolstadt.

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