Die Polizei zog große Mengen an Rauschgift aus dem Verkehr.
(ir) Durch intensive Kontrollmaßnahmen zur Bekämpfung der Betäubungsmittelkriminalität gelang es der Verkehrs- und Kriminalpolizei Ingolstadt in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt am Donnerstag, 25. Februar 2021 große Mengen an Rauschgift von insgesamt 32 Kilogramm Opium und 180 Gramm Kokain, vermeintliche Drogengelder in Höhe von rund 143.000 Euro und eine scharfe Waffe aus dem Verkehr zu ziehen. Die Kriminalpolizei Ingolstadt führt in allen drei Fällen die Ermittlungen. Gegen vier Tatverdächtige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt richterlich die Untersuchungshaft angeordnet.
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Den wohl größten Erfolg verzeichneten die beteiligten Behörden am vergangenen Donnerstagnachmittag, als Streifenbeamte der Verkehrspolizeiinspektion Ingolstadt eine Sattelzugmaschine mit iranischen Kennzeichen auf der A 9 in Fahrtrichtung München auf Höhe der Autobahnanschlussstelle Ingolstadt Nord herauszogen und einer zunächst verdachtsunabhängigen Verkehrskontrolle unterzogen.
Auch wenn sich der 44-jährige iranische Kraftfahrer bei der Kontrolle der Ingolstädter Verkehrspolizisten zunächst auffallend gelassen zeigte, wurde er sichtlich nervöser als er bemerkte, dass die Beamten keineswegs vorhatten, ihn nach einem kurzen Blick in die Papiere einfach weiterfahren zu lassen. Die Einsatzkräfte der Verkehrspolizei vertrauten auf ihren polizeilichen Instinkt und zogen zur professionellen Begutachtung des Fahrzeugs einen Rauschgiftspürhund hinzu.
Als der plötzlich auf Höhe des Motorraumes anschlug, erhärtete sich ein Anfangsverdacht, dass das Fahrzeug als Drogentransportmittel genutzt werden könnte. Währenddessen näherte sich eine zweite Sattelzugmaschine mit iranischem Kennzeichen auf der A 9 der Kontrollstelle. Dort hielt der Fahrer des Transporters freiwillig an und erkundigte sich nach seinem Kollegen.
Die Verkehrspolizisten unterzogen auch diese Sattelzugmaschine einer umfangreichen Kontrolle. Als nunmehr ergänzend hinzugezogene Spürhunde unabhängig voneinander an den Fahrzeugen anschlugen, entschieden sich die Einsatzkräfte für das „große Besteck“ und verständigten die Spezialisten für Rauschgiftkriminalität der Kriminalpolizei Ingolstadt.
Diese erwirkten auf Anordnung der sachleitenden Staatanwaltschaft Ingolstadt eine Beschlagnahmeanordnung und einen richterlichen Durchsuchungsbeschluss für beide Sattelzugmaschinen, der auch das Zerlegen einzelner Fahrzeugteile beinhaltete.
Bald war klar, dass die erfahrenen Autobahnspezialisten zwei gewichtige Drogentransporter aus dem Verkehr gezogen hatten. Nach und nach kamen fein säuberlich, einzeln mit durchsichtiger Plastikfolie umwickelte braune Klumpen zum Vorschein. Sofort durchgeführte Schnelltests an mehreren Proben der „Lieferung“ reagierten auf Opiate. Unter fachmännischer Leitung der Kripo wurden in beiden Sattelzugmaschinen je gut 16 Kilogramm Opium entnommen.
„Beide Fahrer iranischer Herkunft im Alter von 44 und 47 Jahren, die in Deutschland keinen Wohnsitz haben, wurden vorläufig festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Ingolstadt noch am Kontrolltag dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Ingolstadt vorgeführt“, so ein Polizeisprecher. Und er fügte hinzu: „Dieser ordnete wegen Verdachts der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen die Untersuchungshaft an.“
Willibald Pröll, der stellvertretende Leiter der Ingolstädter Verkehrspolizeiinspektion zeigt sich sehr zufrieden mit der Leistung seiner erfahrenen Kolleginnen und Kollegen. „Ich bin sehr stolz auf das Wissen und die Fertigkeiten unserer Streifenbeamtinnen und -beamten, die ihren Anfangsverdacht weiter durch tolle Ermittlungsarbeit erhärtet haben.
Ein weiterer Schlag gelang den Ermittlern der Kriminalpolizei Ingolstadt, als sie vergangenen Donnerstag eine in der Gaimersheimer Straße abspielende Szene beobachteten und diese sofort richtig einstuften. Die für die Bekämpfung von Rauschgiftdelikten ausgebildeten Beamten waren nach Abschluss eines anderen Einsatzes zufällig zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort. Sie beobachteten einen Mann, der offensichtlich gerade dabei war, auf offener Straße mit Betäubungsmitteln zu handeln.
„Sein Geschäft ausgerechnet vor den Augen der Drogenermittler abschließen zu wollen, wurde dem 26-jährigen Albaner zum Verhängnis“, so der Polizeisprecher weiter. Nachdem sich bei einer sofort durchgeführten Personenkontrolle der Verdacht erhärtete, wurde auf Antrag der Ingolstädter Staatsanwaltschaft über das hiesige Amtsgerichts ein richterlicher Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Tatverdächtigen erwirkt.
Wie sich beim Vollzug der Durchsuchungsmaßnahmen herausstellte, hatten die Rauschgiftfahnder den richtigen Riecher. So wurden bei der Wohnungsdurchsuchung 30 Gramm Kokain, eine scharfe Waffe und 143.000 Euro vermutliches Drogengeld sichergestellt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurde der 26-Jährige am Freitag dem zuständigen Haftrichter des Amtsgerichts Ingolstadt wegen Verdacht des Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vorgeführt. Auch gegen ihn wurde die Untersuchungshaft angeordnet.
Noch ein weiteres Mal klickten an diesem Tag die Handschellen, als nach einem mehrmonatigen Ermittlungsverfahren der Ingolstädter Kriminalpolizei schließlich den Verdacht gegen einen 35-jährigen Mann wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge erhärtet werden konnte. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt durchsuchten Polizisten der Augsburger Kripo als Unterstützung für ihre Ingolstädter Kollegen am vergangenen Donnerstagmorgen die Wohnung des im Landkreis Augsburg lebenden Tatverdächtigen und stellten dabei 150 Gramm Kokain sicher.
Auch hier wurde dem Antrag der Staatsanwaltschaft Ingolstadt auf Haft bei der richterlichen Vorführung im Amtsgericht Neuburg stattgegeben. Der dortige Richter ordnete die Untersuchungshaft gegen den 35-Jährigen an.
Die zeitlich sehr eng gestaffelten Ermittlungserfolge erfreuten auch Bernd Dominik, den Leiter der Kriminalpolizei Ingolstadt: „Die Sicherstellung von etwas über 32 Kilo Rohopium dürfte eine der größten Aufgriffe dieser Art in Bayern sein und ist für den Raum Ingolstadt sicher herausragend. Die diesbezüglichen Ermittlungen stehen aber noch ganz am Anfang und werden sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“
Im Hinblick auf die Beschlagnahme der insgesamt 180 Gramm Kokain verwies der Kripochef darauf, dass der bundesweite Trend von zunehmenden Kokainaufgriffen auch in Ingolstadt nicht Halt macht. Vor Wochenfrist wurde Daniela Ludwig, die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, mit der Aussage „Kokain in der Mitte der Gesellschaft angekommen“ zitiert.