(ir) Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt haben Ermittlungen zu den
tragischen Ereignissen von Freitagnacht im Bereich des Münchner Olympiazentrums
übernommen.
Die umfangreichen Ermittlungen werden von der
Sonderkommission „OEZ“ geführt. Nach den ersten Erkenntnissen war der 18-jährige
Deutsch-Iraner seit längerem in ärztlicher Behandlung. Unter anderem befand er
sich von Juli bis September 2015 stationär in einer kinder- und
jugendpsychiatrischen Station eines Krankenhauses in Behandlung. Ein letzter
ärztlicher Kontakt fand wohl im Juni 2016 statt. Dies belegen auch gefundene
ärztliche Unterlagen und Medikamente.
Zur Herkunft der verwendeten
Handfeuerwaffe Glock 17 konnten bisher Hinweise auf einen Chatverlauf im Darknet
gefunden werden. Dazu sind noch weitere umfangreiche Ermittlungen notwendig.
Außerdem wurden Hinweise gefunden, dass der 18-Jährige in starkem Maße
sogenannte „Ego-Shooter“ spielte.
Am Tatort konnten 58 tatrelevante
Hülsen sichergestellt werden. 57 davon stammen aus der verwendeten
Handfeuerwaffe des Täters. Eine am Tatort sichergestellte Hülse stammt
zweifelsfrei aus einer Polizeiwaffe. Es ergaben sich keinerlei weiteren Hinweise
auf die von Zeugen wahrgenommenen Langwaffen oder weitere Täter. „Damit ist
jetzt belegt, dass es sich bei der Tatausführung um einen Einzeltäter handelte“,
so ein LKA-Sprecher.
Der Täter erstellte außerdem einen Fake-Account bei
Facebook, bei dem er den Namen einer real existierenden Frau übernahm und Fotos
von deren Account kopierte.
Die Eltern des 18-Jährigen sind weiterhin
noch nicht vernehmungsfähig. Deshalb konnten Fragen, ob hier die
Vorbereitungshandlungen, wie beispielsweise der Waffenkauf, bemerkt wurden, noch
nicht geklärt werden.
Bei den Opfern handelt es sich um sechs männliche
und drei weibliche Personen. „Es kamen sechs Jugendliche, ein Heranwachsender
und zwei Erwachsene ums Leben“, so der LKA-Sprecher weiter.
Die Opfer hatten
folgende Staatsangehörigkeiten: Ungarisch, deutsch-türkisch, deutsch, türkisch,
kosovarisch, griechisch und staatenlos. Bisher sind den Ermittlungsbehörden 35
Verletzte des Amoklaufes bekannt, davon sind zehn Personen schwer verletzt,
davon vier mit Schussverletzungen.
Die weiteren Ermittlungen werden von
der Staatsanwaltschaft München I und dem Bayerischen Landeskriminalamt,
Sonderkommission (SOKO) „OE“Z mit einer momentanen Personalstärke von mehr als
70 Beamten geführt.
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