(ir) In Eichstätt trafen sich Asyl-Helfer, um sich gegenseitig
auszutauschen und zu unterstützen.
Rund 70 Teilnehmer aus dem
gesamten Landkreis konnte Christine Pietsch, Ehrenamtskoordinatorin für den
Bereich Asyl im Amt für Soziales und Senioren des Eichstätter Landratsamtes, bei
einer Veranstaltung rund um Fragen zur seelischen Belastung durch Flucht und
Vertreibung begrüßen. Zum Gedankenaustausch mit aktiven Ehrenamtlichen waren
hochkarätige Referenten aus dem Gemeindepsychiatrischen Verbund Eichstätt (GPV)
gekommen: Frank Mronga (Sozialpsychiatrischer Dienst Caritas), Prof. Andreas
Schuld (Chefarzt für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik vom Klinikum
Ingolstadt), Dr. Agens Nocon (Traumaambulanz und wissenschaftliche Mitarbeiterin
am Lehrstuhl für Psychologie I an der KU Eichstätt-Ingolstadt) sowie Simon Kolbe
(Asylsozialberater bei der Caritas).
Knapp drei Stunden gab es theoretische
Inputs zum Thema seelische Belastungen durch Flucht und Vertreibung, einen regen
Erfahrungsaustausch der Ehrenamtlichen mit den Referenten („Wie verhalte ich
mich bei Konflikten?“), außerdem viele praktische Tipps für die Ehrenamtlichen
aus dem großen Erfahrungsfeld der Referenten.
Die Präsentation des Abends
sowie die gesammelten Tipps werden von Christine Pietsch übrigens in einem
eigenen Ehrenamtsnewsletter verschickt.
„Es ist definitiv für die
Ehrenamtlichen als auch für die Geflüchteten ein Bedarf an Austausch und
Unterstützung da. Oft wurde auch das Gefühl der Überforderung laut. Es war
wichtig zu erfahren, dass es Hilfe gibt und dass man damit nicht alleine
gelassen wird“, fasst Christine Pietsch die Eindrücke zusammen. Viele Fragen
konnten an diesem Abend beantwortet werden. Darüber hinaus besteht das Angebot,
Kontakt zum GPV aufzunehmen. Die Teilnehmenden konnten sich in eine Liste
eintragen. Dieser wird sich dann mit den Ehrenamtlichen in Verbindung setzen.
Bei Bedarf werden die Ansprechpartner des GPV auch in die bestehenden
Helferkreise gehen und konkrete praxisorientierte Ratschläge geben. Dieses
Angebot soll sich künftig etablieren.
„Es war das Ziel, den
Ehrenamtlichen eine niederschwellige Gelegenheit zu geben, Experten in Bezug auf
seelisch belastende Situationen zu befragen - und zwar auf gleicher Augenhöhe
und ihnen das Gefühl zu geben, dass sie in ihrer ehrenamtlich geleisteten Arbeit
nicht alleine sind. Das ist uns auch gelungen“, resümiert die
Asyl-Ehrenamtskoordinatorin. An Christine Pietsch gab es positives Feedback für
solche Veranstaltungen und deren Notwendigkeit. „Dies sehe ich weiterhin als
Anlass, eine Veranstaltungsreihe auf die Beine zu stellen“ so Pietsch
abschließend.