(ir) Landrat Knapp begrüßt 17 neue „Kümmerer“ vor Ort.
Mit derzeit insgesamt 32 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
unterstützt der Landkreis Eichstätt in Kooperation mit dem Caritasverband für
die Diözese Eichstätt e.V. die in den Gemeinden dezentral untergebrachten
Asylbewerber. Diese Mitarbeiter arbeiten vor Ort, also direkt in den
Unterkünften, für und mit den Asylbewerbern und haben unterschiedliche Aufgaben.
Um gemeinsame Absprachen zu treffen und die Arbeitsabläufe zu optimieren, fand
jetzt ein gemeinsames Treffen im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Eichstätt
statt.
Aktuell
hat das Landratsamt Eichstätt im Auftrag des Freistaats Bayern 146 Häuser und
Wohnungen zur Unterbringung von Asylbewerbern angemietet. Um die Installationen
zu warten, die Einrichtung in Schuss zu halten und - falls notwendig -
Reparaturen vorzunehmen, beschäftigt der Landkreis Eichstätt sechs Hausmeister.
In diesen 146 so genannten dezentralen Unterkünften sind derzeit 1.542 Personen
untergebracht. Um den Asylbewerbern bereits unmittelbar nach Ankunft im
Landkreis eine Hilfestellung und Unterstützung in der Alltagsbewältigung
anzubieten, arbeitet der Landkreis Eichstätt eng mit dem Caritasverband für die
Diözese Eichstätt e.V. zusammen. Die Caritas-Asylsozialberatung besteht aus neun
sozialpädagogischen Fachkräften, die die Asylbewerber insbesondere über Rechte
und Pflichten im Ausländer- und Sozialrecht aufklären und bei der
Konfliktbewältigung behilflich sind.
„In dem breiten Aufgabenfeld
zwischen den rein handwerklichen Tätigkeiten der Hausmeister und der
sozialpädagogischen Arbeit der Asylsozialberatung leisten zahlreichen
ehrenamtlichen Helfer im Landkreis Eichstätt einen hervorragenden Beitrag bei
der Integration von Asylbewerbern“, betont Landrat Anton Knapp. Aufgrund der
starken Zunahme der Asylbewerberzahlen Ende 2015 und Anfang 2016 sei an Ihn
jedoch von Seiten der Ehrenamtlichen, aber auch von den kreisangehörigen
Gemeinden, mehrfach die Bitte herangetragen worden, der Landkreis solle zur
Unterstützung hauptamtliches Personal zur Verfügung stellen. „In einigen
Gemeinden entwickelten sich die Asylbewerberzahlen schneller als neue
ehrenamtliche Helfer gefunden werden konnten“, erklärt Knapp. Daher wurde der
Entschluss gefasst, ein flächendeckendes Netz aus so genannten „Kümmerern vor
Ort“ aufzubauen.
Seit dem 1. März 2016 beschäftigt der Landkreis
Eichstätt insgesamt 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sowohl für die
Asylbewerber, aber auch für die Ehrenamtlichen, Nachbarn und
Gemeindeverwaltungen die ersten Ansprechpartner vor Ort sind und die den
Asylbewerbern bei der Erstorientierung und der Eingewöhnung in unserer
Gesellschaft helfen. „Die Schaffung der neuen Stelle des Kümmerers ist ein
Zeichen, dass sich der Landkreis Eichstätt seiner Verantwortung in der aktuellen
Situation bewusst ist“, betont der Landkreischef. Die Kümmerer sollen
keinesfalls in Konkurrenz zu den hervorragenden ehrenamtlichen Strukturen
treten. Vielmehr soll eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den
Helferkreisen und den Kümmerern entstehen, und der Kümmerer soll dort ansetzen,
wo die Helferkreise gegebenenfalls Unterstützung benötigen.
„Ohne die vielen
hundert Ehrenamtlichen im Landkreis Eichstätt geht es nicht“, bekräftigt Landrat
Knapp. Dennoch wolle der Landkreis Eichstätt seine hoch engagierten Bürgerinnen
und Bürger nicht mit dieser schwierigen Aufgabe alleine lassen.